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In Casablanca

In Casablanca

In Casablanca

In Casablanca

In Casablanca

In Casablanca

Hassan II-Moschee

Hassan II-Moschee

Auf dem Weg nach Marrakesch

Auf dem Weg nach Marrakesch

Kamelgespann vor dem Pflug

Kamelgespann vor dem Pflug

Marokko

endlich nach Marrakesch

Casablanca

Der Wunsch, Marrakesch zu besuchen, wurde durch den Hitchcock-Film "Der Mann, der zuviel wusste" geboren. Schwarze Augen, geheimnisvolle, verschleierte Gesichter und natürlich die spannende Handlung sind Ursache, dass ich Wilfried auf Marokko anspreche und ihn auch für diese Reise begeistern kann. Aus unterschiedlichen Gründen dauert es dann doch noch geraume Zeit, bis wir endlich einen Termin finden, der uns beiden passt und zusagt.

Im November 1993 geht es los. Wir fliegen von Bremen via Amsterdam und bereits drei Stunden später haben wir die 2.500 km geschafft und erreichen Casablanca. Der Zeitunterschied beträgt eine Stunde.

Wer kennt nicht diesen Namen, hat sich nicht beim gleichnamigen Film heimlich eine Träne aus den Augenwinkeln gewischt, jetzt sind wir da.
Mit dem Bus fahren wir ins Zentrum, da die Taxifahrer vor dem Flughafen überhaupt nicht mit sich handeln lassen und auf ihren Preis bestehen.

Wir schlendern dann durch die Innenstadt, suchen uns ein Hotel und checken im "Balmoral" ein, das Doppelzimmer kostet 170 Dirham (DH), was etwa 40,- DM entspricht. Es liegt relativ zentral und wir benötigen für die nächsten Exkursionen kein Taxi. Das Hotel ist sauber, allerdings gibt es anfangs, bis Wilfried sich der Sache annimmt, Probleme mit der Toilettenspülung.

Casablanca kommt mir sehr europäisch vor, die Stadt hat etwa 2,3 Mio. Einwohner.
Bedeutende Sehenswürdigkeiten hat sie nicht zu bieten, bis auf die gerade fertiggestellte Moschee Hassan II.

So halten wir uns einige Zeit am Hafen auf, beobachten die Fischer beim Entladen ihres Fanges, spazieren durch Palmengärten, entspannen uns in den schattigen Parks und erfreuen uns auf der Straße an den Wasserverkäufern in ihren malerischen Kleidern.
In der Medina schauen wir dem geschäftigen Treiben in den Souks zu, im Vergnügungsviertel Ain Diab nehmen wir einige Drinks zu uns.

Die schon genannte Moschee liegt direkt am Atlantik und der König hat sich mit diesem Bauwerk, immerhin soll es sich um die größte Moschee der Welt handeln, ein prunkvolles Denkmal gesetzt.
Der Eintritt ins Innere wird uns verwehrt, schade, ich wäre sehr gern hineingegangen. So bleibt uns nur der natürlich auch sehr starke Eindruck von draußen.

Wir gehen dann in die Innenstadt zurück und plötzlich hören wir eine Stimme: Donne moi de monnaie, gib mir Geld! Wir drehen uns um und erkennen einen jungen Mann, zu allem Übel und um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, hält er ein Messer in der Hand. Jetzt nur nicht unbedacht reagieren.
Im gleichen Tempo marschieren wir weiter, keine Person, die uns helfen könnte, ist zu sehen, und unser Verfolger fordert uns immer wieder auf, ihn zu bezahlen. Nach kurzer Zeit können wir in einen nicht abgeschlossenen LKW flüchten und fühlen uns in Sicherheit.
Doch weit gefehlt, gleich nach dem Aussteigen ist er wieder hinter uns, so langsam kriege ich etwas Angst, wir sind zwar zu zweit, aber unbewaffnet und nicht unbedingt nahkampferprobt. Glücklicherweise steht dann ein Geschäft an der Straße, wir stürzen hinein und fragen nach einem Taxi.

Irgendwann kommt eine Frau in den Laden und fordert uns auf, mit ihr zu kommen, wir denken natürlich, es handelt sich um ein Taxi. Doch sie bringt uns zu einem Polizeifahrzeug und bittet uns, einzusteigen. Aber welch ein Schreck, unser Verfolger und ein anderer Mann, beide in Handschellen, warten bereits im Auto.

Gemeinsam fahren wir zu einer Polizeidienststelle, die sich in einem Kellerloch befindet. Dann soll mit unserer Hilfe ein Protokoll angefertigt werden, Wilfried spricht gar kein Französisch und ich habe meine eher dürftigen Sprachkenntnisse aus der Schulzeit seit Jahren nicht mehr gepflegt. Irgendwann schaffen wir es und brauchen nur noch zu unterschreiben, doch was sehen wir, die ganze Handlung wurde in arabischer Schrift protokolliert. Wir hätten genau so gut unser Todesurteil unterschreiben können.

Danach gehen wir in ein Lokal und erholen uns bei einigen Gläsern Bier von dem Schreck, draußen darf leider kein Alkohol verzehrt werden.

Nun also auf nach Marrakesch! Wir fahren mit dem Zug, für die Fahrkarten 1. Klasse sind 92 DH fällig.
Es ist eine ganz interessante Fahrt, besonders angetan bin ich von der Feldarbeit mit Kamelen.

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