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Doi Suthep

Doi Suthep

Doi Suthep

Doi Suthep

lm Fernen Osten

Goldene Tempel, Goldenes Dreieck, Mekong und mehr

Chiang Mai

An einem Bankschalter in der Nähe des Hotels wechsele ich wieder einmal einen Travellerscheck und hole mir dann Informationen über die Weiterreise nach Myanmar. Eigentlich wollte ich einen Flug zur Hauptstadt Yangon, denn bei der Visabeantragung hatte ich ein bestimmtes Hotel als dortige Adresse angegeben und diese Anschrift steht auch auf meinem Einreisezertifikat. In allen Reiseführern, auch auf den Internetportalen, wird die Einreise und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Immigrationsbeamten sehr kritisch beschrieben.
Aber dieser Flug ist erst in fünf Tagen möglich und für mich zu spät, also entschließe ich mich, zuerst nach Mandalay zu fliegen, wird schon irgendwie funktionieren. Ein kleines flaues Gefühl im Magen kann ich aber nicht verhehlen.

Nun aber zu Chiang Mai, die Stadt hat über 170.000 Einwohner und wird auch "Rose des Nordens" genannt. Auch hier statte ich den bekanntesten Wats einen Besuch ab. Einige Reisebekanntschaften hatten mir nahegelegt, unbedingt den Doi Suthep Tempel zu besichtigen.
Gern komme ich dieser Empfehlung nach und fahre mit einem sogenannten "Roten Taxi" zum Kloster hinauf. Das Wat liegt auf einer Höhe von 1.080 m und ist etwa 16 km von Chiang Mai entfernt. Die Lache des Taxifahrers erinnert mich an Witzfilme, in denen Asiaten mitgespielt haben.

500 Baht sind bei der Ausreise zu zahlen. Der Passbeamte lacht, als ich an der Reihe bin. Er winkt mich an seinen Bildschirm heran und zeigt mir das Foto, das bei der Einreise von mir gemacht wurde, ich hatte es gar nicht bemerkt. Jetzt ist mein Bart gesprossen und das Aussehen hat sich gewaltig verändert. Hoffentlich finden das die Grenzbeamten in Myanmar genauso lustig, schießt es mir durch den Sinn, denn gerade Staatsdiener in diktatorisch regierten Ländern können ganz schöne Spielverderber sein.

Der Flug dauert eine gute Stunde und wir befinden uns fortwährend in einer dicken Wolkendecke. Die Stewardess von Mandalay Air serviert ein Thunfisch-Croissant und als Getränk erhalte ich ein kleines Glas Bier. Etwa 10 Gäste fliegen in der Propellermaschine mit, darunter ein Paar aus Amerika, das in Berlin studiert hat und froh ist, mal wieder etwas Deutsch sprechen zu können
Hier ist was los, etliche Besucher, zumeist Einheimische, warten vor der Zahnradbahn auf Einlass. Der Besuch ist wirklich sehr lohnenswert und ich bin froh, den Rat angenommen zu haben. Leider ist es sehr diesig und später regnet es auch noch, sonst hätte man sicherlich von der Balustrade einen interessanten Blick auf die Umgebung gehabt.

In der Stadt treffe ich einige Reisende wieder, die ich auf dem Mekong kennengelernt hatte. Wir trinken etwas zusammen und tauschen unsere Erlebnisse aus. Sie sind, genau wie ich, sehr angetan von Chiang Mai.

Abends gehe ich meist auf den Nachtmarkt und schlendere an den Auslagen vorbei. Auch Bewohner der Bergregionen, in traditionelle Gewänder gekleidet, verkaufen ihre Waren hier. In der Nähe befinden sich viele Restaurants und Kneipen. Massagesalons buhlen um Kundschaft und ich gönne mir einmal eine Fuß- und ein anderes Mal eine Ganzkörpermassage. In den Bars werde ich, wie auch in Bangkok, von den Frauen zum Poolbillard aufgefordert und komme der Einladung gerne nach. Wir spielen immer um ein Getränk und wenn es auch vorher so aussieht, als sei ich ein ebenbürtiger Gegner, habe ich doch nie ein Spiel gewinnen können.

Einige Biere trinke ich im Chiang Mai Saloon, hier verkehren fast nur Westeuropäer und fortlaufend werden Musikvideos gezeigt. Am letzten Abend komme ich wieder in dieses Lokal und der Wirt legt ein Video von den "Who" auf, das vielleicht vor zehn Jahren aufgenommen worden war. Ein Engländer bemerkt mein Interesse und wir kommen ins Gespräch. Als ich ihm erzähle, dass ich diese Band in den Neunzigern in Deutschland live gesehen habe und Pete Townsend immer noch die gleiche für ihn typische Schlagbewegung beherrscht, kommen ihm vor Rührung die Tränen.

Einen Besuch des "Hofbräuhaus", wo ein Thai in Bayerntracht die Gäste hereinbittet, verkneife ich mir. Beim Abendessen im "Oriental Garden" werden zwei Moskito Coiles unter den Tisch gestellt. Vor- und Nachspeise werden auch hier zugleich serviert.
Auf dem Nachhauseweg verlaufe ich mich etwas im Gewühl der Gassen und fahre mit einem Tuk-Tuk heim.

Leider heißt es am darauffolgenden Tag Abschied nehmen. Schade, Chiang Mai hat mir gefallen und ich wäre gern noch ein paar Tage hier geblieben und hätte auch gern noch einige Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht.

Mit zwei Italienerinnen, die im selben Hotel wohnen, nehme ich ein Tuk-Tuk und fahre zum Flughafen. Mein Rucksack wird hinten ans Fahrzeug gebunden. Ein Paar, das ich im Bus nach Vang Vieng kennengelernt habe, checkt gerade ein und wir schließen nicht aus, dass wir uns später in Myanmar noch einmal treffen werden.

Im Flughafen müssen wir noch eine geraume Zeit warten und die beiden Italienerinnen verschwinden einige Male in den stickigen, verqualmten und ungemütlichen Raucherraum, ich passe derweil auf ihr Gepäck auf. Eine Moschee und ein Massagesalon stehen den Fluggästen ebenfalls zur Verfügung.

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