Karte
Bangkok-Java-Bali 2
Landkarte von StepMap
StepMap Bangkok-Java-Bali 2
Bilder
Einholen der Netze

Einholen der Netze

Becak in Pangandaran

Becak in Pangandaran

Beachbekanntschaft

Beachbekanntschaft

Kellnerin in Pangandaran

Kellnerin in Pangandaran

Fangfrischer Fisch

Fangfrischer Fisch

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Unterwegs bei Pangandaran

Unterwegs bei Pangandaran

Bei der Feldarbeit

Bei der Feldarbeit

Prambanan

Prambanan

Auf Java

Auf Java

Linksverkehr

Linksverkehr

Auf Java

Auf Java

Unterwegs auf Java

Unterwegs auf Java

Unterwegs auf Java

Unterwegs auf Java

Bangkok - Java - Bali

Eindrücke aus Thailand u. Indonesien

Java

Mit dem Bus fahre ich in die Innenstadt Richtung Gambir Bahnhof und suche mir in der Jalan Jaksa, dem Zentrum der Rucksack-Reisenden, ein Zimmer im "Bloomsteen Hostel", es kostet 12.000 Rupien. Viele preiswerte Losmen stehen hier zur Auswahl. In den umliegenden Bars weisen Schilder darauf hin, dass die Eiswürfel aus abgekochtem Wasser hergestellt wurden.
Der erste Eindruck der indonesischen Hauptstadt ist nicht überwältigend. Einige Probleme habe ich beim Überqueren der Straßen, bei diesem rücksichtslosen Verkehr muss man gut aufpassen und genau hinschauen. Ich gehe zum Merdeka-Platz und besichtige das 132 m hohe Nationaldenkmal, eine Besteigung ist heute leider nicht möglich.

In der Nähe liegen dann noch der Präsidentenpalast und die aus weißem Marmor hergestellte Istiqlal Moschee, die größte Moschee Südostasiens.

Mit einem Sammeltaxi fahre ich zusammen mit vier weiteren Gästen nach Bandung. Es dauert etwa vier Stunden und ist sehr interessant. So fahren wir an riesigen Teeplantagen vorbei und können den Frauen aus der Ferne beim Teepflücken zusehen. Außerdem werden in diesem Gebiet auch viele Bananen geerntet. Bambus wird vielseitig verwendet, unterwegs sehe ich einige Häuser im Rohbau, das Dachgerüst besteht aus Bambus. Und natürlich liegen auch viele Reisfelder am Weg.

Bei starkem Regen verlasse ich das Auto und bin sofort nass bis auf die Knochen. Glücklicherweise brauche ich nicht lange auf den Anschlussbus nach Pangandaran zu warten. Die Weiterfahrt dauert noch einmal 6 ½ Stunden und ist längst nicht so entspannend. Unser Fahrer riskiert rasante Überholmanöver, die Straße ist schlecht, voller Schlaglöcher und unbeleuchtet, Fußgänger, Radfahrer oder Tuk-Tuks ohne Licht sind erst im letzten Moment erkennbar. Die Menschen hocken draußen vor ihren Häusern im Schutz der Dunkelheit.

Ein Indonesier empfiehlt mir einige Hotels. Er hat neben seiner Frau noch eine Freundin und ist deshalb sehr kundig. Ein anderer Mann kennt zu meiner Freude auch den ruhmreichen SV Werder Bremen. Um 20.15 Uhr sind wir am Ziel, die nächsten Nächte werde ich im "Pantai Sari" verbringen. Mit einem Becak, einer Rikscha, fahre ich ins Zentrum zu meinem Hotel.

Pangandaran, ein kleines Fischerdorf an der Südküste Javas, ist eigentlich der Zwischenstopp für Reisende von Jakarta nach Yogyakarta. Hier verbringe ich einige gemütliche Tage, gerade nach der Hektik in Bangkok und Jakarta finde ich es hier ausgesprochen angenehm und erholsam.
Vor dem Hotel stehen einige Tische und man kann das Straßenleben beobachten, etwas trinken oder sich mit anderen Gästen unterhalten. Mein erstes Nasi-Goreng während dieses Urlaubs esse ich hier, etliche weitere werden noch folgen.

In der Nacht kämpfe ich mit Moskitos, zum Glück finde ich im Nachttisch noch Reste einer Moskito-Coile. Nachdem ich sie provisorisch befestigt und angezündet habe, falle ich doch noch in den Schlaf.

Am nächsten Tag bitte ich eine Frau im Hotel, mit dem Moskitospray nicht zu sparsam umzugehen, vorsorglich kaufe ich aber auch noch eine Coile, die es hier in vielen Geschäften gibt. Angeblich verursacht das Gift bei den Menschen Kopfschmerzen, ich habe glücklicherweise keine Probleme damit.

Die Häuser in Pangandaran mit den schönen Bambusdächern gefallen mir, es ist sehr geruhsam, wenig Autoverkehr, Menschen ohne Hektik. Die Verkaufs- oder Gaststättenräume werden nachts auch als Schlafzimmer genutzt. Am interessantesten finde ich es am Wasser, stundenlang beobachte ich die Fischerfamilien beim Entladen des Fanges oder beim Einholen der Netze, es wird überhaupt nicht langweilig.

Der Badestrand des Ortes, der White Beach, liegt etwas außerhalb und man muß den Nationalpark passieren und Eintritt entrichten. Einige Affen stehen auf dem Weg, sehen mich an, aber machen keinen Platz. Da ich überhaupt keine Erfahrung mit diesen Tieren habe, warte ich lieber, bis weitere Leute kommen.
Das Wasser ist herrlich und ich bleibe eine ganze Zeit im Meer. Später kommt eine hübsche Indonesierin und bittet mich, sie zu fotografieren. Gerne komme ich ihrem Wunsch nach. Später gesellen sich noch zwei Freundinnen zu uns. Wir tauschen die Adressen aus und ich verspreche, allen ein Foto zu senden.
Ein Affe fummelt an meinem Rucksack herum und faucht gewaltig, als ich ihn wegscheuche.
In einem Lokal erhole ich mich bei leckerer Kokusmilch und unterhalte mich eine geraume Zeit mit der Kellnerin. Auch sie bittet um ein Foto und gibt mir ihre Adresse.

Zurück im Losmen stelle ich mit Freude fest, dass mir ein Mandi ins Badezimmer gestellt wurde. Darunter versteht man einen gefüllten Wasserbehälter, mit einer Schöpfkelle gießt man dann das kühle Nass über den Körper und fühlt sich anschließend wunderbar erfrischt.

Später lerne ich Susanne und Jürgen aus Augsburg und Sabine aus Regensburg kennen. Wir gehen gemeinsam in ein Restaurant und lassen uns den leckeren Lobster und einen Fruchtsalat schmecken. Susanne und Jürgen wollen insgesamt fünf Monate durch Indonesien, Thailand und Neuseeland traveln, Sabine ist schon acht Monate unterwegs.
Im weiteren Verlauf der Unterhaltung höre ich von Susanne, dass sie meinen Arbeitgeber, die Creditreform, kennt. Sie war bei einem Kunden von uns beschäftigt, in der Augsburger Filiale der Firma Bindan aus Stuhr bei Bremen.
In einer Diskothek beenden wir den Abend. Es gefällt mir nicht so gut, die Musik ist nicht nach meinem Geschmack und der Rauch der Zigaretten mit Nelkenzusatz oder Nelkengeschmack hängt schwer in der Luft. Später kaufe ich mir auch einmal Zigaretten dieser Sorte, sie schmecken mir aber nicht.

An einem der nächsten Tage schließe ich mich einer geführten Dschungeltour an. Wir sind zu viert, Annett und Niels aus Holland, Kemal der Führer und ich. Kemal ist ein fröhlicher Mensch, in allen Ländern der Erde hat er Freundinnen.
Es geht ganz schön aufwärts und der Marsch in diesem schweren und glitschigen Boden macht mir etwas zu schaffen, immer wieder rutschen wir aus, nur Kemal in seinen Halbsandalen oder auch Badelatschen hat keine Probleme. Er erklärt uns, dass "Reisfrau" die Übersetzung von Pangandaran ist.

Die Tierwelt ist ganz interessant, so sehen wir außer vielen Affen noch ein Stachelschwein in einer Höhle, Tukane, Fledermäuse, fliegende Hunde, Schlangen und viele Geckos. Die berühmte und hier heimische fleischfressende Pflanze kriegen wir leider nicht zu Gesicht. Um uns herum ein Gezirpe, Geschrei und Gequake.

An einem Wasserfall entledigen wir uns der Kleidung und baden nackt oder in Unterwäsche, es ist eine unbeschreiblich schöne Erfrischung. Wir können uns sogar hinter dem Fall aufhalten. Leider rutsche ich einmal aus und verletze mich etwas am Fuß.
Später kommen wir noch an die sogenannte Blaue Lagune und können auch hier ein Bad nehmen, zwei deutsche Frauen sind bereits im Wasser und Kemal weiss gar nicht, mit welcher er zuerst anbändeln soll.

Auf dem Rückweg müssen wir einige Male einen Fluss überqueren und wir hüpfen dabei von Stein zu Stein. Zum Schluss dürfen wir noch Tarzan spielen und mit einer Liane über eine Schlucht schweben, es macht riesigen Spaß. Kurz vor Verlassen des Parks rutsche ich aus und falle mit dem Arm in ein Stachelgewächs, Angelika aus Holland versorgt mich mit Jod.

Es ist Wochenende und in der Stadt ist wesentlich mehr los als an den Tagen zuvor. Kemal meint, dass viele Frauen aus Bali sonnabends in den Diskotheken von Pangandaran zu Gast sind. Zum Schluss erzählt er uns noch eine Geschichte, ob sie wahr ist oder nicht, mag jeder für sich selbst entscheiden:
"Ein Einheimischer auf Sumatra hat sich verletzt. Er wird von einer Orang-Utan-Familie aufgenommen und verpflegt, später vernascht er die Affenfrau."

Den berühmten Sonnenuntergang erlebe ich an diesem Tag nicht mehr, es fängt heftig an zu regnen und völlig durchnässt erreiche ich das Hostel. Riesige Wasserpfützen haben sich auf den Straßen und Wegen ausgebreitet. Später will ich mir auf der anderen Straßenseite Zigaretten kaufen und weiß nicht so recht, wie ich es anstellen soll. Ein einheimischer junger Mann hat das wohl beobachtet, kommt zu mir her und bittet mich, auf sein Fahrrad zu steigen. Er geht barfuß nebenher.

Am nächsten Tag miete ich ein Moped und erkunde die Umgebung. Immer wenn ich anhalte, werde ich sofort von einer Schar Kinder umringt. Vorbei geht es an schönen Bananenhainen und Kokusfarmen. Einmal streikt der Motor und ein Mann erklärt mir, dass der Sprit alle ist, ich hatte den Vermieter anders verstanden. Zum Glück befindet sich eine Tankstelle in der Nähe.

Im Hotel habe ich guten Kontakt zu einem Kellner. Er ist sehr interessiert und stellt mir viele Fragen zu Deutschland und Europa. Er möchte seine Englischkenntnisse verbessern und später in einer Bank arbeiten. Eines Abends klagt er mir sein Leid und verrät mir, dass er im Monat nur 30.000-40.000 Rupien verdient, und das bei über 16 Stunden Arbeit täglich.
Ein DM hat zu dieser Zeit etwa den Wert von 1.260 Rupien.

Yogyakarta ist mein nächstes Ziel. Erst fahre ich mit dem Bus nach Kalipucang, dann gut vier Stunden mit dem Schiff nach Cilacap. Es ist eine herrliche Fahrt, auf dem Boot erkenne ich viele bekannte Gesichter. Einige Mitreisende steigen von einem Boot aus zu uns, manchmal wird ein anderer Kahn mitgeschleppt.
Mit einem Minibus geht es weiter, vorbei an riesigen Reisfeldern mit vielen Menschen, Wasserbüffel werden zur Feldarbeit eingesetzt.
Zusammen mit Johan aus Holland, den ich im letzten Bus getroffen habe, gehe ich zum Losmen "Gandhi". Endlich gibt es mal wieder ein Sitzklosett.

Wir machen einen Stadtbummel zusammen und unternehmen auch an den nächsten Tagen viele Sachen gemeinsam. Hier ist wesentlich mehr los, viele Touristen bevölkern die Straßen, häufig werden wir angesprochen. Im Hotel warnt man uns vor Nepp und Dieben.

Der Besuch des Sultanpalasts, des Kraton, steht als nächstes auf dem Programm. Yogya ist wohl das einzige relativ selbständige Sultanat Indonesiens. Vor dem Eingang dann das übliche Spiel, ein Schlepper signalisiert, dass noch geschlossen ist und er uns eine spezielle Stadtführung zu einem Superpreis anbieten könnte. Aber natürlich hat er uns nur aus reinem Geschäftsinteresse angeflunkert, der Kraton ist selbstverständlich geöffnet.
Wir haben das Glück, zwei Gamelan-Orchester während der Führung zu sehen und zu hören.

Der Palast wird vom 10. Sultan bewohnt. Er kommandiert noch ein riesiges Personal, übt aber keine politische Macht mehr aus. Seine Kinder besuchen öffentliche Schulen. Wir besichtigen ein Sänftenmuseum und sehen uns die Bilder der Ahnengalerie an. Zum Schluss verweilen wir noch am Wasserschloss.

An einem Nachmittag fahren Johan und ich mit einem Bus zur etwa 16 km entfernten Tempelanlage Prambanan, dem größten hinduistischen Heiligtum Javas, bestehend aus acht Tempeln. Der größte ist dem Gott Shiva gewidmet. Es finden noch Bau- oder Restaurierungsarbeiten statt, viele Steine oder Quader liegen auf dem Gelände herum.

Abends besuchen wir eine Tanzvorstellung, begleitet von einem Gamelan-Orchester. Die Aufführung gefällt mir, es sind allerdings nur Touristen anwesend. Zum Schluss werden die Gäste aufgefordert, zusammen mit den Akteuren zu tanzen. Es sieht dermaßen albern aus, dass wir sofort gehen. Draußen wartet tatsächlich noch unser Becak-Fahrer und so haben wir keine Probleme mit der Rückfahrt. Unterwegs treffen wir noch zwei Frauen aus München, die wir auf der Fahrt nach Yogya kennengelernt haben, und trinken ein paar Biere zusammen. Dicke Ratten huschen über die Straße und verschwinden in der Dunkelheit.

Im Hotel ist ein junger Mann aus Bremen abgestiegen. Er wohnt in der Holunderstraße, wo ich während des Studiums ebenfalls ein Zimmer hatte, wie klein die Welt doch ist.

Borobudur, der größte buddhistische Tempelkomplex Südostasiens, steht heute auf dem Programm. Leider ist es etwas diesig und regnerisch, dennoch ist die Fahrt sehr interessant für mich. Wir fahren an schönen Reisterrassen vorbei, sehen Wasserbüffel bei der Arbeit, Kretekbäume, Kaffee- und Teeplantagen.

Am Dieng-Plateau halten wir eine geraume Zeit, bei besserem Wetter hätte man sicherlich viel mehr sehen und den Ausblick genießen können. Unser Fahrer erzählt, dass Tony Marschall zwei Wochen vorher sein Gast gewesen sei. Eine stillende Mutter fordert mich auf, sie gegen ein Trinkgeld zu fotografieren, ich lehne aber ab.

Den nächsten Stopp legen wir bei einigen Thermalquellen ein und dann sind wir auch schon am Ziel, Borobudur liegt knapp 40 km von Yogya entfernt.
Aber auch hier haben wir aus besagtem Grund keine klare Sicht, gerade auf den Sonnenuntergang hatte ich mich besonders eingestellt und gefreut, extra deswegen werden Busreisen angeboten.

Unter Federführung der UNESCO wurden über 1,3 Mio. Steine gereinigt und katalogisiert und ca. 25 Mio. Steine verrückt.
Auf den Reliefs ist das Leben Buddhas nachgestellt. Unser Führer erklärt uns die vier Meditationsphasen, oben ist das Nirvana erreicht.
Borobudur soll ein Begriff aus der Sanskritsprache sein, "Boro" bedeutet "heiliges Gebäude", "Bodur" wird als "hoher Platz" übersetzt.
Der Begleiter erklärt uns, dass auch Hunde in Indonesien verzehrt werden.

Am nächsten Tag im Bus zum Mt. Bromo kann ich noch einmal die Prambanan-Anlage bewundern. Wir sind fast nur deutsche Touristen. Unterwegs sehen wir einige Menschen im Fluss baden, andere waschen ihre Wäsche.
Die "Bromo Home Stay" erreichen wir abends während eines wunderschönen Sonnenuntergangs über den Bergen. Einige andere Losmen hätten auch zur Verfügung gestanden. In unserer Unterkunft herrscht gerade Stromausfall und wir werden bei Kerzenschein begrüßt.

Ich unterhalte mich längere Zeit mit Peter aus England. Er war eine Weile in Japan und hat dort beim Theater gearbeitet. In dieser Zeit hat er das Land viel und häufig bereist, oft aus Geldgründen per Anhalter. Er brauchte nie länger als fünf Minuten zu warten und wurde, wenn eine Pause eingelegt werden musste, sogar zum Essen eingeladen. Ein japanischer Geschäftsmann hat ihm sogar eine Zugfahrkarte gekauft und 100 US Dollar geschenkt.
Um 3.oo Uhr werden wir geweckt, Punkt ½ 4 fahren wir mit dem Jeep zum Vulkan, es ist noch total dunkel. Der Bromo ist noch aktiv, seine Flamme weithin sichtbar. Es geht ganz schön bergauf, Einheimische mit Pferden kommen uns entgegen, zum Gipfel hin werden die Preise immer moderater.

Der Sonnenaufgang wird im Reiseführer als besonders eindrucksvoll, als einmaliges Erlebnis beschrieben, aber, wie auch an den Tagen zuvor, hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin aber nicht enttäuscht, der Vulkan ist auch ohne Sonne interessant genug für einen Abstecher.

Mit dem Bus geht es dann in vier Stunden zum Fähranleger nach Bali, die Überfahrt dauert 30 Minuten.

Reisebericht bewerten (bisher 93 Stimmen)