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Unterwegs in Burgund:

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Burgund

Erinnerung an eine nicht nur kulinarisch interessante Reise

Am 26. Juni 1992 geht es los. Gegen Nachmittag hole ich Elisabeth in Meppen ab und wir fahren durch bis Lüttich. Abends sehen wir uns im Hotel das Europapokal-Endspiel Dänemark-Deutschland an, das bekanntlicherweise überraschend von den Skandinaviern gewonnen wurde.

Warmer Sonnenschein empfängt uns in Frankreich, wir klappen das Dach meines Golfs nach hinten und fahren langsam und gemütlich durch die herrliche Gegend. Was werden uns die nächsten Tage bringen? Angeblich lebt es sich in Burgund sprichwörtlich wie Gott in Frankreich, denn der Tisch ist mit heimischen Produkten reich gedeckt.
Das Fleisch der Charolais-Rinder ist hochklassig, das Geflügel aus der Bresse erster Güte, Weinbergschnecken, Fische, Flusskrebse, das Wild, die Waldpilze, das Gemüse und natürlich auch der Wein der Bourgogne, all das gehört zur Spitzenklasse.

Die nächsten Tage wohnen wir in einem Hotel in Dijon, besichtigen die Stadt und machen Fahrten ins Umland.
Mittelpunkt der Hauptstadt Burgunds ist der Place de la Liberation mit dem herzoglichen Palast, Palais des Ducs de Bourgogne, in dem sich heute das Rathaus und eine der umfangreichsten Kunstsammlungen Frankreichs befindet. Die dahinter gelegene Eglise Notre-Dame mit dem schönen Uhrenturm gilt als Höhepunkt burgundischer Gotik. Interessant ist auch der Place Darcy, die Rue des Forges, die Kathedrale und die Eglise St. Michel.

Dijon gilt als Hauptstadt der Gourmets und wir haben die Gelegenheit wahrgenommen, unser Geld zusammengekratzt und einen Abend in einem Sternerestaurant geschwelgt.
Die Küche des Restaurant Thibert hat uns restlos überzeugt.

Es macht einfach Spaß, durch die herrliche Landschaft Burgunds zu fahren, die kleinen Orte, die Weinberge und die romantischen Ecken anzuschauen und die würzige Luft einzuatmen. Grüne Täler, sanfte Hügel, dunkle Wälder, romantische Chateaus, Felder von Hecken umgeben, die vielen Flüsse und Kanäle, Frankreich zeigt sich hier von einer seiner schönsten Seiten.

Mittags lunchen wir meistens am Wegesrand, frisches Baguette, etwas Aufschnitt und Rotwein, was braucht man mehr. Hier und da machen wir eine Weinprobe in einem der vielen privaten Weinkeller und frischen natürlich auch den eigenen Vorrat auf.

Dank unseres Autos sind wir mobil und machen umfangreiche Ausflüge durch die Bourgogne. So besuchen wir Bourg-en-Bresse, den Handelsplatz des berühmten Bresse-Geflügels, und machen einen ausgiebigen Bummel durch die Altstadt mit den schönen Häusern.

An einem der nächsten Tage fahren wir nach Autun. Die Stadt ist berühmt wegen ihres Amphitheaters, es ist das größte von Gallien. Ein gut erhaltener Ringwall, zwei mächtige Stadttore und die Ruinen eines Janustempels gehören zu den weiteren Sehenswürdigkeiten.

Auch ein Besuch von Vézelay, einer kleinen Stadt mit alten Häusern, engen Gassen, einer Stadtmauer, auf der man gehen kann, und einer alles überragenden mächtigen romanisch-gotischen Basilika steht auf unserem Programm. Die Basilique Ste. Madeleine soll eine der schönsten und größten Klosterkirchen und Heiligtümer Frankreichs sein und der bedeutendste Wallfahrtsort Burgunds. Sie wurde einige Male zerstört und musste wieder aufgebaut werden.
Auf der Fahrt zurück in unser Hotel kommen wir an blühenden Feldern vorbei, Elisabeth meint, es handelt sich um Senfblüten, der Dijon-Senf ist weltberühmt. Dieses wunderschöne Bild werde ich nicht vergessen.

Ein Ausflug nach Beaune, dem Zentrum des Burgunderweins, darf natürlich nicht fehlen. Einige der besten Weinberge der Cote de Beaune umschließen die Stadt. Durch den Triumphbogen, die Porte Saint-Nicolas, fahren wir in die Innenstadt, die noch sehr mittelalterlich wirkt, hinein.

Stattliche Palais zeugen von dem Wohlstand, für den der weltbekannte Rotwein verantwortlich ist.
Touristischer Mittelpunkt ist das 1443 gegründete Krankenhaus, das Hotel-Dieu. Unversehrt überstand es Kriege und Revolutionen und ist auch heute noch ein Beispiel gotischer Profanbaukunst. Wir besichtigen den großen Krankensaal mit den Säulenbetten, die Apotheke und die Küche, in der die Kupfergefäße blitzen.

Auch von außen ist das Gebäude sehr beeindruckend, die hölzernen Galerien, das Fachwerk und vor allem das bunt glasierte Dach mit den Türmchen und Erkern verleihen ihm ein höchst interessantes Aussehen. Man sagt, es ist das berühmteste Dach der Welt.

Das Krankenhaus wird von Ordensschwestern geführt und durch den Verkauf eigenen Weins finanziert.

Nun verlassen wir etwas schwermütig Dijon und fahren nach Auxerre, um dort die letzten Urlaubstage zu verbringen. Die Hauptstadt des Departements Yonne liegt malerisch am gleichnamigen Fluss Yonne und ist Zentrum der touristischen Kanalschiffahrt. Etliche Schiffe und Boote haben am Ufer festgemacht. Vom Fluss her bietet sich ein tolles Bild auf die Stadt mit den vielen Türmen.

Einige lauschige Plätze laden zum Verweilen ein, auch hier findet man schöne alte Fachwerkhäuser vor. Die Kathedrale St-Etienne ist weithin sichtbar, von beiden Türmen blieb der Südturm unvollendet.

Der Benediktinerabtei St-Germain statten wir ebenfalls einen Besuch ab. Sie verfügt über eine mit reichen Fresken verzierte Krypta.

Am letzten Tag gönnen wir uns noch einmal ein leckeres Abendessen und sparen auch nicht beim Wein. Ich wäre gern noch eine Woche geblieben.


Weinanbaugebiete in Burgund

In der Bourgogne stehen etwa 35.000 Hektar Weinberge zur Verfügung. Bedeutende Anbaugebiete sind:

Departement Yonne: u. a. Chablis

Gebiet um Auxerre: Rot- und Roséweine

Cote de Nuits: Rotweine in bester Lage

Cote de Beaune: große Rot- und Weißweine

Nivernais: Weiß- und Rotweine

Cote de Chalon-sur-Saone: Rot-, Weiß- und Schaumweine

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