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Blick von den Upper Barakka Gardens

Blick von den Upper Barakka Gardens

Blick auf Valetta

Blick auf Valetta

Ankunft auf Gozo

Ankunft auf Gozo

Zitadelle auf Gozo

Zitadelle auf Gozo

Tor in Mdina

Tor in Mdina

Kathedrale in Mdina

Kathedrale in Mdina

Tarxien

Tarxien

Luzzis in Marsaxlokk

Luzzis in Marsaxlokk

Blick auf Marsaxlokk

Blick auf Marsaxlokk

öffentlicher Nahverkehr

öffentlicher Nahverkehr

Malta

Perle im Mittelmeer

Eigentlich wollte ich mir zu meinem runden Geburtstag eine Reise nach Israel schenken, habe aber leider keinen preiswerten Flug ausfindig machen können und statt dessen Malta gebucht. Jetzt tut es mir etwas leid, nicht, weil mir die Mittelmeerinsel wenig gefallen hat, sondern weil die politischen Zustände sich im Nahen Osten gewaltig verschlechtert haben und eine Fahrt in dieses Gebiet seitdem nicht ohne Risiko ist und nach Malta hätte man immer fliegen können.

Die Insel liegt etwa drei Flugstunden von Deutschland entfernt. Dank ihrer strategisch günstigen Lage zwischen Sizilien und Afrika hat sie eine sehr abwechslungsreiche Vergangenheit. Römer, Araber, Normannen, Spanier, Napoleon und schließlich das British Empire erklärten ihre Herrschaft über Malta, das im Jahre 1964 unabhängig wurde.

Der Tourismus ist mit einem Anteil von etwa 40 % bedeutendster Wirtschaftszweig. Jeder zweite Erwerbstätige arbeitet direkt oder indirekt in diesem Gewerbe.
Die Republik Malta hat etwa 370.000 Einwohner, auf der Insel leben rund 340.000, die restlichen 30.000 auf Gozo. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich römisch-katholisch.

Im März 2000 geht es los. Das "Hotel Park" in Sliema hatte ich bereits in Deutschland reserviert.
Es liegt sehr zentral, fast am Meer beim Sliema Point und man kann alle Wege zu Fuß erledigen, sei es nach Valetta oder in die Restaurant- und Barszene in St. Julians.

Der erste obligatorische Erkundungsspaziergang führt mich zunächst an der steinigen Küste entlang. An der Uferpromenade "The Strand" befinden sich kleine Geschäfte und einige Bars. Zum ersten Besuch der Hauptstadt nehme ich eine Fähre, die täglich viele Male zwischen Sliema und Valetta verkehrt, und bin bereits einige Minuten später am Ziel.

Vom Wasser aus hat man einen schönen Ausblick auf die Kirchen, Türme, Stadtmauer und anderen Bauten Valettas, imposant hebt sich die Kuppel der Karmeliterkirche ab. Mein Weg führt mich immer der Küste entlang um die Stadt herum bis zur Südseite. Eine wunderschöne Sicht auf den Hafen bieten die Upper Barakka Gardens.

Ich orientiere mich dann stadteinwärts und gehe die im Zentrum liegende Republic Street entlang bis zum Main Gate, dem Haupteingang Valettas. Die Flaniermeile führt von diesem Tor geradeaus bis zum Fort St. Elmo am anderen Ende der Stadt.

Die Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß gut erreichbar und ich staune über die schönen Paläste und Kirchen. Besonders beeindruckt bin ich von der von außen eher unauffälligen, innen aber prachtvollen St. John´s Co-Kathedrale. Wunderschöne Deckengemälde zeigen Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers. Vom Balkon wurden dem Volk früher die neu gewählten Großmeister bekanntgegeben.
In einem Glockenturm befinden sich zwei Kalenderuhren, eine für die Tages- und eine für die Monatsanzeige.

Der Großmeisterpalast ist, obwohl Sitz des Präsidenten und des Parlaments, für die Öffentlichkeit zugänglich. Interessant ist das Zeughaus, die ehemalige Waffenkammer des Ordens.

Auf einem belebten Platz mitten in der Republic-Street treffe ich mich mit Teresa und Uwe, die schon vor einigen Tagen in Malta angekommen sind. Wir trinken etwas zusammen und genießen die warmen Strahlen der Frühlingssonne.
Zurück nach Sliema nehme ich wieder die Stadtfähre und habe einen wunderbaren Ausblick auf die Bucht und das Tigné-Fort. Abends erkunde ich die Szene in St. Julians.

An einem der nächsten Tage unternehme ich einen Ausflug in die alten Städte Rabat und Mdina. Der Transport dorthin bedeutet kein Problem. Es gibt gute Busverbindungen vom Main Gate mit dem schönen Triton Brunnen. Die gelben, manchmal schon sehr betagten, Busse sind ein Markenzeichen Maltas.

Die alte Hauptstadt Mdina ist von einer Festungsmauer umgeben, man betritt die Innenstadt durch das sogenannte Haupttor. Auch hier, wie in Valetta, wurden auf relativ kleiner Fläche bedeutende Kirchen und Paläste errichtet, so die Karmeliterkirche und die Kathedrale oder der Palazzo Falzon und der Palast des Erzbischofs. Längere Zeit verweile ich auf dem Bastions Square an der äußersten Nordspitze des Befestigungsgürtels und genieße den außergewöhnlich schönen und weiten Ausblick über die Insel.

Die Schwesterstadt Rabat hat keine schützende Stadtmauer, sie war deshalb in der Vergangenheit größeren kriegerischen und anderen Überfällen ausgesetzt und ist nicht so reich an alten Baudenkmälern wie Mdina.
Hier besichtige ich die St.Pauls-Kirche mit der St.-Pauls-Höhle, wo sich der Apostel Paulus nach einem Schiffbruch aufgehalten haben soll, und die St.-Pauls-Katakomben, eine unterirdische, christliche Begräbnisstätte.

Zusammen mit Teresa und Uwe fahre ich anderntags zur Nachbarinsel Gozo. Leider ist es kühl und bedeckt und die Aussicht eher bescheiden. Eine halbe Stunde brauchen wir von Sliema bis zum Hafen, dann weitere 30 Minuten mit der Fähre.
Nach dem auf Malta eher vorherrschenden Gelb ist das grüne Landschaftsbild von Gozo der erste prägende Eindruck bei mir. Wir fahren mit einem Taxi vom Hafen Mgarr ins Zentrum nach Victoria (Rabat) und machen einen ausgedehnten Spaziergang. So sehen wir uns die etwas außerhalb liegende Zitadelle an aber auch die Innenstadt mit dem Geschäftszentrum, der Kathedrale und den Palästen.
Auf dem Heimweg regnet es.

Mit einem natürlich wieder sehr betagten Bus fahre ich zur Tarxien-Tempelanlage. Sie liegt nicht weit von Valetta entfernt und nach 15 Minuten sind wir auch schon am Ziel.
Die ältesten neolithischen Tempelüberreste sind etwa 5.000 Jahre alt, die Grabbeigaben können im Nationalmuseum in Valetta besichtigt werden.

Am Tag vor der Abreise unternehme ich einen weiteren Ausflug. Wiederum mit einem alten Autobus geht es nach Marsaxlokk. Viele andere Touristen haben den gleichen Einfall und so ist einiges los. Im Fischereihafen dümpeln die Fischerboote, hier Luzzi genannt, ein Augenpaar ist traditionell am Bug aufgemalt, angeblich als Symbol der Wachsamkeit.
Während meines Besuches findet an den Kaianlagen ein Fischmarkt statt und ich erstehe an einem Stand einige Souvenirs.
Zum Mittagessen gönne ich mir in einem Gartenrestaurant leckeren frischen Fisch und besichtige anschließend noch die Kirche Our Lady of Pompej. Gesättigt und zufrieden geht es zurück nach Sliema.

Den letzten Abend verbringe ich wieder in St. Julians und freue mich noch einmal über die Vielfalt des Gastronomieangebots und über die ausgelassene Stimmung in den Bars und anderen Lokalen. Morgen geht es zurück nach Hause.

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