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Zur Lavendelblüte in der Provence
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Charolais-Rinder

Charolais-Rinder

Landschaft in Burgund

Landschaft in Burgund

Landschaft in Burgund

Landschaft in Burgund

Landschaft in Burgund

Landschaft in Burgund

Sonnenblumenfeld bei Sisteron

Sonnenblumenfeld bei Sisteron

am Ortseingang Sisteron

am Ortseingang Sisteron

Zitadelle in Sisteron

Zitadelle in Sisteron

Grand Canyon du Verdon

Grand Canyon du Verdon

Grand Canyon du Verdon

Grand Canyon du Verdon

Grand Canyon du Verdon

Grand Canyon du Verdon

Lavendelfeld bei La Palud

Lavendelfeld bei La Palud

Lac de Ste. Croix

Lac de Ste. Croix

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Lavendelfelder im Dreieck Riez, Puimoisson, Valensole

Sonnenblumen in der Provence

Sonnenblumen in der Provence

Sonnenblumen in der Provence

Sonnenblumen in der Provence

bei Die

bei Die

Triumphbogen in Orange

Triumphbogen in Orange

Blick auf Tournus

Blick auf Tournus

hier wächst der gute Burgunder

hier wächst der gute Burgunder

Provence

Lavendelblüte in der Provence - oder auch - wie schön es doch im Schatten ist

Das Autothermometer zeigt nachmittags 38 Grad an, selbst gegen 20.00 Uhr, als ich im kleinen luxemburgischen Ort Dudelange oder Diddeling auf der Hotelsuche gegen die stechende Abendsonne blinzele und fast nichts auf der Straße erkennen kann, sind es noch über 30°. Das "Cottage-Hotel" ist meine nächste Bleibe. Den ersten Abend des Sommerurlaubs verbringe ich draußen in verschiedenen Lokalen und großer Vorfreude auf die kommenden Tage. Jetzt, Mitte Juli 2007, ist zwar Ferienzeit, der Verkehr stark und der Preis höher, aber um die Lavendelblüte zu erleben, muss ich diesen Kompromiss eingehen. In manchen luxemburgischen Orten hängt noch die Weihnachtsbeleuchtung.

Etwas müde, denn ich hatte ein Zimmer direkt an der Straße, mache ich mich am nächsten Morgen auf den Weg und bin nach einigen Minuten schon in Frankreich. Eine genaue Fahrtroute habe ich mir nicht ausgedacht, denn eigentlich will ich mich nur in Richtung Süden orientieren und dabei möglichst nicht auf der Autobahn fahren. Gar nicht mal wegen der Gebühr, sondern vor allem wegen der Möglichkeit, die schönen französischen Orte zu erleben, hier etwas zu essen oder dort etwas zu trinken.

Auch die kleineren Straßen sind gut ausgebaut und bequem zu nutzen. So geht es über Nancy, Épinal und Besançon nach Burgund. Hier bleibe ich eine längere Zeit auf der D 996 und lasse mich von der fantastischen Landschaft verwöhnen. Immer wieder halte ich an, um das Panorama zu genießen oder um zu fotografieren. Mittlerweile sind es wieder über 30 Grad und ich bemühe mich, immer einen Parkplatz im Schatten zu finden.

Mittags gönne ich mir ein menue du jour, denn meine Baguette-Bestellung kann nicht angenommen werden, da leider das ganze Brot aufgegessen wurde. Auf dem Fernsehbildschirm ermittelt "Derrick".
Im Bresse-Gebiet, das ich durchfahre, gibt es in jedem Ort viele Hinweisschilder auf die für dieses Gebiet bekannte Geflügelhaltung. Weiße Charolais-Rinder grasen auf der Weide. Ein Auto mit dem Hinweisschild "convoi agricole" warnt vor einem folgenden Mähdrescher.
Die blühenden Sonnenblumen heben sich fotogen vom Grün der Landschaft ab.

Nach Bourg en Bresse orientiere ich mich in Richtung Alpen und fahre bis kurz vor Grenoble für einen Moment auf der Autobahn. In Monestier de Clermont, einem kleinen Bergdörfchen, bleibe ich dann über Nacht im ruhigen Hotel "Piot".

Tags darauf geht es in südlicher Richtung weiter, doch immer wieder halte ich an und berausche mich an der schönen Landschaft. Eine längere Pause lege ich in Sisteron ein. Das Städtchen liegt im Tal der Durance und ist von fast senkrechten Felsen umsäumt. Die gewaltige Zitadelle ist weithin sichtbar. Und die Sonne scheint gnadenlos vom wolkenlosen Himmel.

Große Apfelplantagen werden durch ein Netz geschützt, manche Flussbette sind leer. Die Fahrt geht jetzt südöstlich weiter und um 12.25 Uhr erblicke ich das erste blühende Lavendelfeld und bin entzückt. Natürlich wird dieses wichtige Erlebnis in mehreren Fotos festgehalten. Das Autofahren macht jetzt richtig Spaß. Zwar habe ich mir wegen des offenen Verdecks einen mächtigen Sonnenbrand auf den Armen eingeholt, aber was macht das schon aus. An den Straßenrändern ist permanent ein lautes Konzert von Grillen oder anderen Tieren zu hören.

In Castellane habe ich Probleme, einen Parkplatz zu finden. Gewaltige Touristenscharen haben diesen kleinen Ort bevölkert und genießen in den vielen schattigen Bars und Restaurants den warmen Nachmittag. Die auf einen 180 m hohen Felsen gebaute Kapelle Notre-Dame-du-Roc ist markantes Wahrzeichen des Dorfes.

Und dann bin ich an der vielleicht schönsten Stelle dieser Reise angelangt, an der Verdon-Schlucht, auch Grand Canyon du Verdon genannt. Es ist ein grandioses Naturerlebnis, anzusehen, wie sich der Fluss Verdon durch den Kalkstein gearbeitet hat und so Schluchten von bis zu 700 m Tiefe entstanden sind. Immer wieder muss ich anhalten und staunen. Mal leuchtet das smaragdgrüne Wasser nur für einen kurzen Moment auf, mal sieht man den Fluss in seiner ganzen Breite unter sich vorbeifließen. Der Rafting-Sport scheint hier sehr beliebt zu sein.

Glücklicherweise sind ausreichend Haltemöglichkeiten vorhanden, eigentlich möchte man den Blick von diesem Schauspiel gar nicht lösen. Vor fast 30 Jahren, 1979, war ich mit Elisabeth erstmalig hier, aber so faszinierend, so schön und so eindrucksvoll habe ich die Verdon-Schlucht nicht in Erinnerung.

Kurz hinter La Palud-sur-Verdon ist außerdem noch ein blühendes Lavendelfeld an der Straße, auch hier halten viele Fahrzeuge. Der Verdon fließt malerisch in den Lac de Ste. Croix und mündet später in die Durance.

Mein Weg führt mich dann in die Orte Riez, Puismoisson und Valensole, denn hier sollen sich die schönsten Lavendelfelder befinden. Und es stimmt, ich weiß nicht, wie viele Stopps für einen andächtigen Blick oder für ein Foto ich einlege. Besonders angetan bin ich auch von dem Duft, der von dieser Pflanze ausgeht, vom Aroma, das man selbst noch an abgeernteten Feldern spürt. In Valensole kaufe ich einige Lavendelsträucher sowie Öl und Honig. Der Bauer ist besorgt wegen der Rauchwolken, die sich dem Dorf nähern.

Nun verlasse ich die Haute-Provence und fahre zurück bis Sisteron und dann weiter westlich, bis ich endlich, nach drei Absagen wegen Überfüllung, in Die ein Zimmer im Hotel "Le Viaduc" belegen kann. Im Restaurant sind die Stühle schon hoch gestellt, aber die Wirtin ist so freundlich und bereitet mir noch ein leckeres Abendessen. Viele kleine lästige Fliegen stören allerdings ganz erheblich. Im Zimmer ist es besser, dort kann ich die Klimaanlage einschalten und das Fenster geschlossen halten.

Mag die Hotelauslastung mit der gerade stattfindenden Tour de France zusammen hängen? Vielleicht, denn gegen Abend hatte ich ein Schild gesehen, das eine Ortsdurchfahrt der Radfahrer für den nächsten Tag ankündigte.
Den Tag lasse ich mit einigen Drinks in einer Bar im Zentrum des Ortes ausklingen. Im Fernsehen wird "Spiel mir das Lied vom Tod" gezeigt.

Auf kleinen Landstraßen geht es anderntags weiter. Viele Radfahrer kommen mir entgegen, diese Berglandschaft scheint eine sportliche Herausforderung zu sein. Ein älterer Ziegenhirte hütet seine Tiere und winkt mir freundlich zu. In und um Bourdeaux warten auffällig viele Polizisten, ob das was zu bedeuten hat? Kleine Türme erheben sich auf den Bergkuppen. Kurz vor Montélimar leuchten wieder einige Lavendelfelder in voller Blüte. Die Sommersonne zeigt sich wieder von ihrer stärksten Seite und meine Arme glühen schon.

Nun wechsele ich auf eine komfortablere Nationalstraße und fahre in Richtung Süden, Orange heißt mein nächstes Ziel. In Mondragon und Mornas sind die Festungen ein Blickfang und von der Straße von weitem zu erkennen.

Orange, das Tor zur Provence, ist vor allem bekannt wegen seines rund 2.000 Jahre alten Amphitheaters. Es soll das einzige seiner Art sein, bei dem die Szenenwand nicht zerstört wurde und noch gut erhalten ist. Seit 1869 werden wieder Aufführungen dargeboten. Auch während meines Besuches sehe ich mehrere Notenständer im Orchesterraum stehen und Plakate werben für aktuelle Veranstaltungen.

Direkt neben dieser Stätte des Altertums befinden sich weitere römische Ruinen, möglicherweise stand hier einmal ein Tempel. Bei der Weiterfahrt halte ich noch kurz beim Triumphbogen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., er steht genau und gut sichtbar inmitten eines Verkehrskreisels.

Nun geht es zurück durch das Rhônetal, vorbei an großen Weinbergen, die sich malerisch an den Fluss schmiegen. Einige Tramper stehen am Straßenrand. Wieder fahre ich auf der Nationalstraße. Viele Kreisverkehre ersetzen die bei uns übliche Ampelanlage und ich halte diese Lösung für sehr gelungen. Manche Tankstellen verfügen über eine Auto-Waschanlage, teilweise draußen und nicht überdacht. In der Gegend um Montélimar komme ich an bedeutenden Aprikosenplantagen vorbei, etliche Schilder weisen auch auf die hier ansässigen Nougathersteller hin.

An Lyon vorbei geht es über Villefranche sur Saône und Mâcon bis Tournus. Hier genieße ich die Gastfreundschaft des Hotel "Le Sauvage". Bis tief in die Nacht hinein sitze ich in einer Bar draußen unter Platanen direkt am Fluss Saône und genieße den hiesigen Wein.

Nun ist mein letzter Tag in Frankreich angebrochen. Gemütlich fahre ich durch die bekannten Weinorte Burgunds und vergesse auch nicht, meinen Eigenbedarf angemessen zu decken. In Beaune erhasche ich einen Blick auf das bekannte Dach des Hotel-Dieu.
Einige Orientierungsprobleme stellen sich mir in Dijon, ich finde einfach kein Schild, das auf meinen als nächstes angepeilten Ort Chaumont hinweist. Eine Frau an der Tankstelle gibt mir dann leider eine falsche Auskunft und ich mache einen stattlichen Umweg, allerdings wieder durch eine tolle Landschaft und so stellt sich erst gar kein Ärger ein.

Jetzt noch durch die Champagne, wo etliche Soldatenfriedhöfe auf vergangenes Leid hinweisen, und über die leichten Anhöhen der Ardennen. Kurz hinter Reims verlasse ich die Grande Nation und erreiche Belgien.
Frankreich gehört ab sofort wieder zu meinen Favoriten.


Viele Kilometer habe ich in diesen Tagen absolviert und dabei nicht einen Verkehrsunfall gesehen – ist das nicht wunderbar?

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