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Coburg: Rathaus

Coburg: Rathaus

Basilika Vierzehnheiligen

Basilika Vierzehnheiligen

in der Basilika

in der Basilika

Kloster Banz

Kloster Banz

im Kloster

im Kloster

Seßlach

Seßlach

Veste Coburg

Veste Coburg

Schönes Deutschland XIII

von der Weser an die Itz

Coburg

Gut vier Stunden benötigt der ICE von Bremen bis Nürnberg, mich stört es nicht, kann ich doch gemütlich frühstücken, aus dem Fenster schauen und die Seele baumeln lassen. Trotz Verspätung erreiche ich den Anschlusszug nach Coburg rechtzeitig und eine gute Stunde später sind wir am Ziel, Coburg ist erreicht. Matthias wartet bereits am Bahnhof, er wohnt seit einigen Monaten wieder in seiner Heimatstadt und ein Besuch ist überfällig. Wir fahren zum „Trip Inn Hotel“, ganz in der Nähe des Bahnhofs gelegen, und ich checke ein.

Nun also hinein ins Vergnügen, es dunkelt bereits, als wir am alten Verwaltungsgebäude der HUK vorbeifahren und das Zentrum erreichen, wo sich uns, ich mag es gar nicht glauben, Kelly anschließt. Ich wusste gar nicht, dass sie hier ist und bin umso mehr erfreut. Gemeinsam gehen wir zum Weihnachtsmarkt und sehen dabei das Ketschentor, eines von drei erhaltenen Stadttoren der oberfränkischen Stadt. Eine Bierpause im „Adam“ wird mir als absolutes Muss erklärt. Dann ist der Marktplatz im Herzen der Stadt mit seinen vielen Buden und Verkaufsständen erreicht. Hier muss ich unbedingt eine Coburger Bratwurst probieren – und sie schmeckt tatsächlich sehr gut. In der Mitte dieses historischen Platzes befindet sich das Prinz-Albert-Denkmal, an den Seiten das Stadthaus, ein ehemaliges Kanzleigebäude und das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert.

Coburg, gut 40.000 Einwohner, liegt zwischen den südlichen Ausläufern des Thüringer Waldes und dem Maintal, die Itz wird im Stadtgebiet von 20 Brücken überspannt. Die Stadt besticht durch zahlreiche geschichtsträchtige Bauwerke, Schlösser, Burgen und der schon erwähnten Altstadt mit dem Marktplatz, der zu den schönsten im Lande gehören soll.

Nun ist der Schlossplatz erreicht und wir stehen vor dem hell angestrahlten Schloss Ehrenburg. Das neugotische Gebäude entstand Mitte des 16. Jahrhunderts und diente als Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha. Queen Victoria soll hier häufig zu Gast gewesen sein. Heute befindet sich die Landesbibliothek in den herrschaftlichen Räumen. Ebenfalls am Schlossplatz ist das Landestheater gelegen, 480 Zuschauer finden Platz in diesem klassizistischen Gebäude. Nun wird es Zeit, eine Pause einzulegen. Zusammen mit weiteren Bekannten besuchen wir den von einem Zelt geschützten Josias Biergarten. Dann noch ein Abendessen im „Maccaroni“ und ein absolut notwendiger Absacker im „Pure“ und ein interessanter Tag findet sein Ende.

Der nächste Tag hat es wahrlich in sich, ich bin mehr als überrascht und beeindruckt. Wir fahren ins etwa 20 Kilometer entfernte Bad Staffelstein und frühstücken zünftig in der Brauerei Trunk Vierzehnheiligen. Dann folgt das möglicherweise Highlight des Tages: ein Besuch der Basilika Vierzehnheiligen. Bei den 14 Heiligen handelt es sich um 14 Nothelfer, Bischöfe, Jungfrauen, Ritter, ein Abt und Christopherus mit dem Jesuskind. Der Sage nach sollen sie einem Hirtenjungen erschienen sein. Dann geht es hinein in die vom berühmten Balthasar Neumann gebaute Wallfahrtskirche und ich mag meinen Augen nicht trauen. Diese Pracht, diese Ausstattung, diese Altäre, das hatte ich in der, auch „Ballsaal Gottes“ genannten, Basilika nicht erwartet, einfach einmalig!

Unser nächstes Ziel, das Kloster Banz, liegt ebenfalls auf einem Berg weithin sichtbar in Bad Staffelstein. Heute dient es als Tagungsstätte der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Auch hier bin ich überwältigt von der Innenausstattung, dem Hochaltar, den Deckenfresken, der Orgel, der Gesamteindruck der ehemaligen Benediktinerabtei ist unbeschreiblich interessant.

Nun steigen wir wieder ins Auto und fahren nach Seßlach. Dieser Ort, knapp 4.000 Einwohner, hat seinen mittelalterlichen Charme erhalten und das historische Stadtbild wird gerne als Filmkulisse genutzt. Im nahen Schloss Hohenstein in Ahorn, auf einem Bergrücken gelegen und im Jahre 1306 erstmals als Burg erwähnt, erholen wir uns bei Kaffee und Kuchen. Tatsächlich sind wir in dieser erlauchten Stätte die einzigen Gäste, es stört uns aber nicht.

Unser nächstes Ziel hatten wir während der Fahrt immer wieder erblickt: die Veste Coburg 160 Meter über dem Stadtzentrum, im Jahre 1056 erstmals urkundlich erwähnt. Die zur Festung gebaute Burganlage ist heute nur von außen zu besichtigen, was mich allerdings überhaupt nicht stört angesichts des Gesehenen und Erlebten.

Jetzt steuern wir unser letztes Tagesziel an, ein zentral gelegenes in Gelbtönen gehaltenes ehemaliges Café, das derzeit restauriert und Ende Januar 2026 unter dem Namen „Kelly´s“ als Gaststätte wieder eröffnet wird. Klasse – schade, dass ich am Eröffnungstag verreist bin, aber natürlich einer von vielen Motivatoren, Coburg erneut zu besuchen.

Abends speisen wir zu siebt im Restaurant „Goldenes Kreuz“, hier gönne ich mir natürlich Schäufele als Hauptgericht und werde nicht enttäuscht. Es folgt noch das ein oder andere Abschiedsgetränk, dann wird es Zeit fürs Bett. Am Sonntag fahre ich zurück, leider piept mein Handy einmal, der HSV hat ein Tor gegen Werder geschossen, schade, es hätte ein so schönes Wochenende sein können ….

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