China mit Tibet - eine Rundreise im April/Mai 2019

05.05.2019 Peking

Heute stehen zwei Besichtigungen auf dem Programm. Zunächst fahren wir zum Himmelstempel, er liegt gar nicht weit vom Hotel entfernt.Die Anlage stammt aus dem Jahre 1420 und wurde während der Ming-Dynastie erbaut. Der damalige Kaiser gab den Auftrag, es handelt sich also nicht um einen buddhistischen Sakralbau. Die blauen Dächer symbolisieren den Himmel. Hierher ließ sich der Kaiser in einer Sänfte tragen, die Straßen wurden abgesperrt, damit ihn niemand sehen konnte. Seine Frauen und Kinder durften ihm nicht folgen. Die gesamte Anlage ist von einer kilometerlangen doppelten Mauer umgeben. Im nördlichen Teil der Anlage haben die Mauern einen runden Grundriss, während der südliche Grundriss viereckig ist. Von oben betrachtet sieht der Mauergrundriss also wie eine langgezogene Kuppel aus. Diese Form rührt aus der Vorstellung, dass der Himmel rund und die Erde eckig sei.

Die Anlage besteht aus drei Bauten:
- dem Himmelsaltar, einer Marmorterrasse mit einem Stein, der den Mittelpunkt der Welt darstellen soll
- dem Kaiserlichen Himmelsgewölbe mit der Echomauer und
- der Halle der Ernteopfer, getragen von 28 Säulen, ohne Verwendung von Nägeln. In dieser "Halle der Gebete um gute.Ernte" betete der Kaiser jährlich. Dieser Bau wurde 1888 durch Blitzschlag zerstört und 1896 wieder aufgebaut.

Alte Bäume prägen die Anlage, die mit einem grünen Zettel ausgezeichneten sind 100 bis 300 Jahre alt, die rot gekennzeichneten über 300 Jahre.

Nach dem Mittagessen im vornehmen Ramada-Hotel fahren wir zur letzten Besichtigung dieser Tour, nämlich zum Sommerpalast. Die Gesamtfläche beträgt 290 Hektar. Einj künstlicher See prägt die Anlage, sein Sand schuf einen künstlichen Hügel. Wir sehen uns die Halle des Wohllebens und der Langlebigkeit an, der Hof wird von vier Steinen verziert, die die Jahreszeiten symbolisieren, und von einem großen Stein vor dem Eingangstor, der die bösen Geister abschreckt. Weiterer Blickfang auf dem Hof ist der Kylin, eine Fabelfigur mit Drachenkopf, Löwenschwanz und Ochsenhufen. Beim Weitergehen können wir einen Blick auf die 17-Bogen-Brücke werfen, sie ist aus Marmor, der größere mittlere Durchgang war allein dem Kaiser vorbehalten.

Bei den Wohngemächern erzählt uns Oyang, dass die Kaiserin drei Tische und 128 Speisen zum Dinieren beanspruchte: Am ersten Tisch wurde an den Gerichten gerochen, am zweiten wurden sie beäugt und am dritten dann letztendlich gegessen. Was für eine Dekadenz! Am Rest durften sich die Konkubinen laben. 48 Diener standen ihr bei diesem Gelage zur Seite. Weiter geht es durch einen 728 Meter langen mit 40.000 Bildern verzierten Wandelgang zu einem Marmorboot, das einem Mississippidampfer nachgebaut wurde. Hier fanden früher Empfänge statt. Ein schöner Abschluss, und das bei warmen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein.

Auf dem Weg zurück machen wir noch einen kurzen Stopp auf dem Olympiagelände und sehen uns besonders das Hallenbad an. Es sieht aus wie ein Vogelnest und wird im Volksmund auch so genannt. Meiner Erinnerung nach war es während der Olympiade mit einem Kunststoffüberzug versehen, für den sich die Bremer Firma Foiltec verantwortlich zeigte. Dann wird es Zeit für den krönenden Abschluss. Heute Abend werden wir mit Pekingente verwöhnt. Das Rezept stammt aus der Ming-Dynastie. Die Ente sollte ca. 65 Tage alt sein, sie wird besonders gefüttert und, nachdem sie 40 Minuten gegrillt wurde, vom Koch sorgfältig tranchiert. Ein gutes Tier gibt bis zu 120 Fleischstreifen her. Ein junger Mitarbeiter zeigt uns, wie man diese Spezialität verzehrt. Man nimmt ein dünnes Fladenbrot, ein paar in Soße getauchte Fleischstücke und ein paar Lauch- und Gurkenstreifen und rollt alles zusammen. Es schmeckt sehr lecker, aber auch die Beilagen und anderen Speisen auf dem Tisch sollen nicht unerwähnt bleiben. Ein toller Abschluss einer sehr interessanten und manchmal auch anstrengenden Reise - aber wir haben es ja so gewollt. Dann geht es zum Flughafen.

Mit diesem Beitrag beende ich den Blog, der Reisebericht "Auf dem Dach der Welt - Tibet & mehr" ist mittlerweile online und kann unter

http://reisen.call-n-deal.de/reiseberichte/asien/china_mit_tibet/index_ger.html

eingesehen werden.

Himmelstempel

Marmorboot beim Sommerpalast

das "Vogelnest"

04.05.2019 Peking

Heute dürfen wir endlich einmal etwas länger schlafen. Gegen 8:30 Uhr brechen wir bei angenehmer Temperatur von 26 Grad auf zur großen Mauer und eine Stunde und rund 40 Kilometer später ist der Abschnitt in Juyongguan erreicht. Die Sonne scheint und wir haben eine relativ klare Sicht auf dieses Ereignis. Trotz permanenter Wiederholungen: Dieses Bauwerk ist nicht vom Mond aus zu sehen und diese Feststellung wird vom ersten chinesischen Raumfahrer bestätigt. In meinem Reiseführer lese ich, dass die Mauer eine Länge von über 6.000 Kilometern hat, laut letzter Vermessung chinesischer Behörden soll die Gesamtlänge jedoch knapp 9.000 Kilometer betragen. Auf jeden Fall handelt es sich um eines der interessantesten Bauwerke des Landes, das errichtet wurde, um China vor nomadischen Reitervölkern, insbesondere vor den Mongolen, zu schützen. Man nennt dieses imposante Gebilde auch den größten Friedhof der Welt. Zum Bau wurden Gefangene, Straftäter und Sklaven verdonnert. Starben sie, so wurde ihr Leichnam einfach in die Baumasse befördert. Nördlich von Peking wurde ein Teil der Mauer mit den Aussichts- und Wachtürmen renoviert und restauriert. Oyang berichtet, dass die Restaurierung von einem Kilometer 180 Millionen RMB verschlingt Wir erkennen einige Wachtürme zwischen den einzelnen Abschnitten und erfahren, dass die Soldaten früher mit verschiedenen Gewehrfeuer oder Saluten Nachrichten ausgetauscht haben, aber auch durch Rauch-, Spiegel- oder Lichtsignale.


Heute halten wir an der gegenüberliegenden Seite, vor vier Jahren wurde der andere Abschnitt erstiegen. Es ist anstrengend, einmal, weil es berghoch geht, aber auch aufgrund der unterschiedlichen Höhe der Steine. Doch wir geben nicht nach und tatsächlich, nach knapp zwei Stunden ist der höchste Turm erklommen und glücklich stellen wir uns zu einem Erinnerungsfoto zusammen. Kleine Kinder begeistern mich. Während ich mich hoch quäle laufen sie einfach an mir vorbei und ist der Absatz zu hoch, wird einfach auf die nächste Stufe gekrabbelt. Aber auch der Abstieg hat es wegen der unterschiedlichen und teils recht großen Abstände in sich. Thomas hat den gesamten Mauerabschnitt überwunden und ist auf der anderen Seite wieder herunter gekommen, Chapeau!

Nun haben wir unser Mittagessen redlich verdient. Gespeist" wird in einem Tourismustempel mit reichlich Gelegenheit zum Souvenirkauf. Da sich das Feiertagswochenende dem Ende zuneigt, ist auf der Straße erheblich mehr los als morgens, wir wählen eine andere Autobahn und brauchen auch erheblich länger.

Abends fahren wir ins Rote Theater und sehen uns "Die Legende von Kungfu" an, tänzerisch und sportlich eine Augenweide. Als Annette und Raphaela in Chengdu fragten, ob wir an einer schönen Abschiedsvorstellung Interesse hätten, wäre ich lieber in die Peking-Oper gegangen, aber die Mehrheit hat sich für diese Vorstellung entschieden, und das geht letztendlich auch in Ordnung.

dort gaaanz weit oben wollen wir hin

Mauerverlauf gegenüber

Geschafft!

im Roten Theater

03.05.2019 Peking

Um sechs Uhr fahren wir zum Flughafen, checken ein und genau um 10:00 Uhr ist Peking erreicht. Auf dem Weg zum Mittagessen verblüfft uns Oyang, unser nächster und auf dieser Fahrt letzter Begleiter, mit einigen kaum vorstellbaren Statistiken: Der hiesige Flughafen managt 1.700 Flüge pro Tag, in 2018 wurden 102 Millionen Passagiere abgefertigt. Der neue Flughafen wird im September 2019 eröffnen, seine Bauzeit wird dann vier Jahre betragen haben, einen Kommentar zum neuen Berliner Airport versage ich mir an dieser Stelle. Die im Bau befindliche neue Ringstraße um Peking wird eine Länge von über 900 Kilometern erreichen. Peking ist mit rund 23 Millionen Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes. 6,2 Millionen Autos sind hier zugelassen, das Erlangen einer Zulassung gleicht einer Lotterie. 80.000 Menschen streben täglich in die Verbotene Stadt, die heute auch auf unserem Programm steht, vor einiger Zeit waren es unvorstellbare 180.000 Besucher.

Bei angenehmen 28 Grad fahren wir an der russischen Botschaft und dem Außenministerium vorbei, bis wir dann im Diplomatenviertel unser Mittagessen einnehmen. Auch in Peking freue ich mich über den dekorativen Blumenschmuck an den Straßenrändern. Doch es schmeckt recht fade und überhaupt nicht asiatisch und
Oyang nimmt unsere Beschwerde zur Kenntnis.

Zu Beginn der Besichtigung des „Platz des himmlischen Frieden“ werden wir auf ein Bahnhofsmuseum aufmerksam gemacht und erfahren, dass Peking über fünf Bahnhöfe verfügt. Wir schreiten dann in Höhe des Mittagsonnentors auf den mit 440.000 Quadratmetern größten Platz der Welt, immerhin ist er 880 Meter lang und ca. 500 Meter breit, im Jahre 1.420 entstanden und seit dem Terroranschlag am 11. September 2001 nur noch bis Sonnenuntergang für Besucher geöffnet. Der Platz wird auf der einen Seite von der Halle des Volkes flankiert, auf der anderen Seite erhebt sich das Nationalmuseum. Dazwischen befindet sich das 1977 in Betrieb genommene Mao-Mausoleum, dass ich 1987 einmal besucht habe. Motorisierte Kippensammler sind unterwegs, die Reinigungsgarde wird soldatengleich eingewiesen und wir sind Zeuge des Appells.

Dann stehen wir vor der Kaiserstadt mit dem unverkennbaren Mao-Bildnis. Später höre ich, dass es sich um das einzige öffentliche Foto des einstigen Herrschers handeln soll. Wir schreiten durch das Mittagstor. Die mittlere Öffnung war ausschließlich dem Kaiser vorbehalten, das linke den Beamten und das rechte der Kaiserin und der Familie. Die Kaiserin kam nur ein einziges Mal, nämlich am Hochzeitstag, in den Genuss, durch das mittlere Tor zu schreiten. Durch das Tor der Höchsten Harmonie geht es dann zur Halle der Höchsten Harmonie.

Es handelt sich um den größten Kaiserplatz der Welt. Die Entfernung vom Nord- zum Südtor beträgt 961 Meter und die Breite 753 Meter, was einer Gesamtfläche von 720.000 Quadratmetern entspricht. Im Jahr 1.420 wurde der Palast fertiggestellt. Bis 1911 war er Residenz von 24 Kaisern. Der Volksmund spricht von 9.999 Zimmern im Palast, da nur der Himmel 10.000 haben darf, aber in Wirklichkeit sind es nur 8.706 Räume. Noch heute arbeiten hier rund 4.000 Mitarbeiter. 18 bronzene Wasserbehälter stehen seit Jahrhunderten bereit, falls mal ein Feuer ausbrechen sollte.

Zum Schluss sehen wir uns noch die Gemächer der Kaiserin und die Häuser der Konkubinen an und hören, dass, wenn dem Kaiser die Lust danach stand, die Konkubine geduscht, nackt in Laken verhüllt, von Eunuchen zum Kaiser getragen und nach zwei Stunden wieder abgeholt wurde. Nackt, um sicher zu sein, dass sie keine Messer oder andere Utensilien verstecken konnte. Im Palast, der über 26 Küchen verfügt, gab es früher schon eine Fußbodenheizung. Durch den Garten verlassen wir die imperiale Anlage und fahren zum Hotel.

Zunächst bin ich etwas enttäuscht, da es sehr abseits liegt, finde dann aber doch noch ein sehr angenehmes Lokal und stärke mich. Diese Zeilen schreibe ich in der Coffeebar des Hotels, hier ist bedienungsmäßig noch sehr viel Luft nach oben.
Morgen geht’s an die Mauer, aber glücklicherweise erst um halb neun.

Mao-Mausoleum

Platz des himmlischen Friedens

Eingang zur Verbotenen Stadt

Halle der höchsten Harmonie

02.05.2019 Xian

Wieder klingelt der Wecker unbarmherzig um 5:15 Uhr. Und heute sage ich: das ist gut so. Um viertel vor acht fahren wir zu der Terrakotta-Krieger-Ausgrabungsstätte und dort angekommen schlägt meine gute Laune gleich um, mindestens 40 Busse parken bereits gegen acht Uhr auf dem Parkplatz und diverse Reisegruppen strömen dem Eingang entgegen. Wer kann schon wissen, dass es drei Stunden später zig mal so viele sind …

Zunächst besuchen wir die erste Halle, und das ist die einzige, an die ich mich noch erinnern kann, alles andere ist Neuland. Es dauert eine kurze Zeit, bis man vorn an der Besichtigungsbarriere steht, aber der Blick lohnt sich. Hier hat man die beste Sicht auf die Krieger, so in etwa hat es 1987 auch ausgesehen. Wir gehen an der Seitenlinie weiter dem Ausgang entgegen und betreten dann eine Halle, in der einzelne Krieger ausgestellt sind, in der folgenden Halle kann man die Ausgrabungen verfolgen und Krieger in bestimmten Positionen wahrnehmen. Doch dann der Schlag! Auf dem Weg zur 4. Halle habe ich den Eindruck, sämtliche Gäste wollen diese Ausstellung besichtigen. Total störend ist es, wenn man sich dann noch für ein Selfie in Pose stellt. Irgendwann ist der Eingang erreicht und dann heißt es nur noch drängeln, wenn man denn etwas sehen möge. Die Ausstellung findet in stark abgedunkelter Umgebung statt, einzelne Krieger, mal stehend, mal sitzend oder in Angriffstellung, später dann die von Pferden gezogenen Wagen des Kaisers oder seines Vortrupps, ein Gedränge, wie ich es selten erlebt habe. Wenn hier eine Panik ausbräche …Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich Tour Vital empfehlen, dass solche Reisen nicht an chinesischen Feiertagen angeboten werden, oder dass zumindest auf diesen Sachverhalt hingewiesen wird.

Dann, zurück auf dem Gelände, ich will meinen Augen nicht trauen, Menschen über Menschen vor dem Eingang zur 1. Halle. Ein Samstagabend Freimarkt zusammen mit Oktoberfest und dann noch ein Nord-Derby im Weserstadion, so in etwa vergleiche ich den Menschenansturm in diesem Moment und ich gebe zu, es belastet mich. Ich habe einiges erlebt, aber einen solchen Menschenandrang bin ich noch nie begegnet und möchte es auch nicht wieder erleben.

Beim Brunnenbohren wurden am 29.03.1974 die ersten Krieger entdeckt. Bauern hatten beim Pflügen auch schon die ein oder andere Entdeckung gemacht, dem aber keine Bedeutung zugemessen bzw. als böse Geister angesehen. Etwa 1.000 Krieger sind in den Hallen ausgestellt. Viele Figuren ruhen noch in der Erde, man lässt sie dort, um erst einmal ein geeignetes Konservierungsmittel zu erforschen.

Danach bleiben wir zum Mittagessen auf dem Gelände und erleben dann eine Teezeremonie. Eine charmante Chinesin stellt uns einige Sorten vor, wir dürfen probieren und danach, selbstverständlich, auch kaufen. Auf der Weiterfahrt wundere ich mich über die zahlreichen im Bau befindlichen Hochhäuser, freue mich aber auch über das Blumendekor am Straßenrand. Rote Granatäpfel hängen am Ast und leuchten. Das Busthermometer zeigt 29 Grad an. Am Straßenrand parken Busse auf einer Strecke von geschätzt fünf Kilometern und warten darauf, die Besucher zurück zu den Hotels, in die Stadt oder nach Hause zu bringen.

Nächstes Ziel ist der Besuch einer Jadewerkstatt. Wir erhalten Informationen über den Rohstoff, die Herkunft und dürfen danach, wie sollte es anders sein, auch wieder einkaufen. In der Provinz Shaanxi, Hauptstadt ist Xian, wird Jade abgebaut. Die Form dieses Landesteils ähnelt einem Bogenschützen.

Anschließend fahren, besser schleichen wir uns zur Großen Wildganspagode. Legenden werden um die Herkunft des Namens gesponnen. Auch hier wieder ein Besucheraufkommen, wie ich es mir nicht vorstellen kann. Männer mit Megaphon lenken die Massen in die richtigen Bahnen. Wir schauen uns die einzelnen Hallen an, genervte Kinder zerren an den Händen der Eltern oder stehen im Weg, es ist kein Vergnügen, diese absolute Sehenswürdigkeit zu genießen, das habe ich anders in Erinnerung. Ein Besuch der mehrstöckigen Pagode ist schier unmöglich, es sei denn, man wartet ein paar Stunden, um eine Eintrittskarte zu erhalten. Eine schier endlose Schlange steht vor dem Kassenhäuschen und windet sich um die Pagode.

Später klärt uns ein Kalligraph über die chinesischen Schriftzeichen auf und jeder, der mag, kann seinen Namen auf chinesisch erwerben, kostenlos auf Reispapier, für 50 RMB auf anderem. Ein kleiner Junge schaut mich fortwährend an und freut sich, dass seine Mutter erlaubt, sich mit mir fotografieren zu lassen. Junge Frauen in aufreizenden Kleidern, man könnte sie für Bräute halten, schlendern durch die Anlage und lassen sich fotografieren.

Auch die Fahrt zum Hotel gestaltet sich als grauenhaft, wir kommen fast nicht vorwärts. Ein großer Teil unserer Gruppe verlässt in der Nähe des Südtores den Bus, um noch einen Blick oder Gang auf der Mauer zu erleben, der Rest fährt nach Hause. Ich beeile mich, gehe zur Mauer in der Nähe des Hotels und fotografiere ein wenig, danach geht es zum Abendessen in das Lokal, wo ich auch gestern schon ein Bier getrunken habe. Bilder zeigen die einzelnen Speisen an, ich zeige auf einen Teller und die Kellnerin erklärt mir mittels Übersetzungsprogramm auf dem Smartphone, was ich gerade ausgewählt habe. Es schmeckt sehr lecker und der Chef des Hauses stößt mit mir an, er allerdings mit einem Glas Tee.

Morgen früh um 5:15 Uhr klingelt der Wecker, ich hoffe inständig, dass der Menschenandrang in Peking etwas abebbt.

Terrakotta-Ausstellung 1

Terrakotta-Ausstellung 2

so sah es aus

jeder kommt rein

Teeprobe

hier geht es um Jade

große Wildganspagode

gekonnt ist gekonnt

01.05.2019 Mit dem Zug von Lhasa nach Xian

Das gestrige Einchecken auf dem Bahnhof Lhasa war eine Tortur. Zwar hatte ich meine Elektrokabel und Stromakkus separat auf das Band gelegt, aufgrund von Tasha´s, den wir eigentlich nur noch Tashi nennen, Empfehlung hatte ich mein Taschenmesser entsorgt (es ist über 20 Jahre alt, hat diverse Reisen mitgemacht und die Griffschalen waren seit Jahren abgebrochen) und dennoch werde ich herausgewunken und muss den Koffer öffnen. Dabei werden in meiner Kulturtasche ein kleines vier Zentimeter langes Messer und der Rasierschaum moniert. Letzterer befand sich in einem zu großen Behältnis, das Messerchen wurde mir wieder ausgehändigt. Unsere Zugtickets müssen wiederholt vorgezeigt werden.

Zusammen mit Siegfried und den beiden Thomas belege ich ein Abteil im Zug. Die Tibetbahn fährt in drei Klassen. Wir genießen mit vier Sitzen/Betten den Luxus der 1. Klasse, in der 2. teilen sich sechs Personen das Abteil und die 3. Klasse verfügt nur über Sitzplätze. Bei Fahrtantritt müssen wir unterschreiben, dass wir uns der Gefahren der Höhe bewusst sind und diese Reise auf eigenes Risiko unternehmen.

Pünktlich um 9:00 Uhr startet der Zug, bis Golmud ist er nur spärlich belegt. Tashi verteilt Becher, Toilettenpapier und eine Thermoskanne Tee, den wir später immer wieder aufgießen werden. Ein paar Hausschuhe stehen im Abteil für jeden bereit. Eine wunderbare Landschaft erschließt sich uns, hohe Berge, teils mit Schnee, kleine Dörfer, wo Yakfladen wie eine Mauer um das Haus gestapelt sind, Nomaden mit hunderten von Yaks, wilde Esel, kleine Flüsse und Seen. Tasha meint, dass ein ausgewachsener Yak etwa 8.000 RMB wert ist.

Bei Damxung fahren wir an einem „Siebentausender“ vorbei, wir befinden uns meist auf einer Höhe von 4.500 Metern und die Kabinen werden mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Aber auch im Abteil ist eine Vorrichtung für separaten Sauerstoff vorhanden. Dann geht es bis zum Abend durch eine eher langweilige Ebene mit Bergen im Hintergrund, einige Offizielle salutieren während unserer Vorbeifahrt. Der Conak-See ist zum Teil von einer Eisschicht bedeckt. Bei Tanggula ist die Passspitze mit über 5.029 Metern erreicht, der hiesige Bahnhof soll mit 5.068 Metern der höchste der Welt sein. Danach geht es wieder auf durchschnittlich 4.500 Meter hinunter. Zäune schützen davor, dass Tiere oder Schnee auf die Gleise gelangen.

Wir verpflegen uns nachmittags selber mit Tütensuppe, Obst und Süßigkeiten, ich hatte mir beim Frühstück ein paar Momos eingesteckt. Zum Abendessen gehen wir in den Speisewagen und hier trinke ich nach fast fünf Tagen mein erstes Bier. Im Reiseführer und in den Unterlagen des Veranstalters wurde immer vor Alkoholkonsum in dieser Höhenlage gewarnt und empfohlen, ausreichend Wasser zu trinken. Das Abendessen kostet 40 RMB, die, leider nicht gekühlte, Dose Bier 12 RMB. Als Annette gerade eine Runde ausgeben will, erscheint eine sehr resolute Dame und bedeutet uns, den Tisch zu verlassen, es würden noch weitere Gäste kommen. Dabei stehen die meisten Tische leer – und wir hätten so gern in den Mai gefeiert. In dieser Nacht schlafe ich sehr gut, pünktlich um 6:38 ist Xining erreicht, lange 1.956 Kilometer liegen hinter uns.

Nun wird es hektisch, wir schnappen unser Gepäck, laufen eine Treppe mit über 60 Stufen hinauf und suchen unseren Bahnsteig. Tashi kümmert sich dann darum, dass ich ein neues Ticket erhalte, auf dem vorliegenden ist noch die alte Passnummer vermerkt. Der riesige Bahnhof erinnert mich eher an einen Flughafen.

Unser Zug ist gut gefüllt, viele Menschen stehen in den Gängen und wiederum pünktlich um 8:32 geht es los. Tashi verteilt Becher mit Teeblättern und füllt sie danach mit heißem Wasser auf. Ich sitze am Fenster und verzweifele am kalten Luftzug der Aircondition. Wir fahren an zahlreichen Trabantenstädten vorbei, riesige Hochhäuser, dazwischen ungenutzte Brachen, eine Stadt wie die andere, bei der Hochhäuseranordnung zwischen der normalen Bebauung kann ich keine Struktur feststellen, aber die Bauherren werden sich was dabei gedacht haben. Zwischendurch müssen wir einen Beurteilungsbogen dieses Ausflugs ausfüllen und es kommt zu kleinen Diskussionen.

Leider hat sich in Xining die Sonne von uns verabschiedet und wir düsen durch eine diesige Gegend, einmal erreichen wir eine Geschwindigkeit von 243 km/h. Die gestrige Fahrt hat mir besser gefallen. Einige Moscheen sind abseits der Strrecke zu erkennen. Auf den Bahnhöfen warten die neuen Gäste diszipliniert in einer Reihe auf den Einstieg. Wir durchfahren zahlreiche Tunnel und kommen an vielen, meiner Meinung nach, gesichtslosen Städten vorbei. Um 13:15 ist Xian erreicht, etwa 800 Kilometer liegen hinter uns. Im Bahnhof herrscht eine unglaubliche Hektik und Lautstärke, verstärkt durch schlecht zu verstehende Lautsprecherdurchsagen. Menschen über Menschen, was ist hier nur los.
Shilam, die wir Man nennen dürfen, empfängt uns und dann geht es in einer etwa einstündigen Fahrt zum Hotel. Das Busthermometer zeigt warme 24 Grad an.

Unsere neue Reiseleiterin erzählt uns, dass Xian, natürlich wegen der Terrakotta-Warriors, rund 10.000 Besucher am Tag hat. Aber auch die Industrie spielt eine große Rolle, wie Textilien, Maschinenbau oder Pharmazie, die Weltkonzerne Coca-Cola, Siemens, Bosch, Henkel oder ABB sind hier vertreten. In 43 Universitäten und Hochschulen sind etwa 800.000 Studenten immatrikuliert.

Im Großraum wohnen ca. 10 Millionen Menschen, die eigentliche Stadt zählt rund 5. Millionen Einwohner und soll erste Millionenstadt der Welt gewesen sein. Ihre Bürger kommen im Winter für vier Monate in den Genuss einer Zentralheizung. Eine 14 Kilometer lange Stadtmauer umschließt die Altstadt, in der sich unser Hotel befindet. Xian, wo früher die Seidenstraße ihren Anfang nahm, heißt übersetzt „westlicher Frieden“. Mein erster Eindruck ist positiv, zwar liegt die Stadt unter dicken Wolken, aber sie ist sauber, hat separate Fahrradwege und ist von zahlreichen Blumenanlagen umgeben. Doch werden, so hören wir, täglich 800 neue Autos angemeldet. Probleme gibt es beim Bau der U-Bahn, weil auf der Trasse etliche Gräber den Weiterbau hindern. Man meint, Xian sei die Stadt der Vergangenheit, Peking die der Gegenwart und, natürlich, Shanghai Stadt der Zukunft. Der 1. Mai ist auch hier ein Feiertag und viele Chinesen haben vier Tage frei, deshalb wird vorgeschlagen, dass wir morgen um 6:40 Uhr losfahren, da bei den Terrakottafiguren ein riesiger Andrang herrschen wird. Im Hotel bediene ich mich am ATM-Automaten.

Abends fahren wir in ein Hotelrestaurant und nehmen an einem Teigtaschenessen teil. Nach der Vorspeise werden Teigtaschen in allen Variationen aufgetischt, mit Geflügel, Schwein, Fisch, Sauerkraut, Schnittlauch und, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Walnüssen. Dazu werden Getränke gereicht, Tee und Bier und ein 50 %iger Hirseschnaps. Gekostet hat das Spektakel 150 RMB. Eine Lichterfahrt zum gleichen Preis wurde ebenfalls angeboten, wir haben allerdings abgelehnt.

Später wandern wir noch über den Moslemmarkt in Hotelnähe, ich kaufe mir für 3,- Euro einen Rasierer mit Schaum, nur Schaum stand nicht im Angebot, und verabschiede mich dann von meinen Begleitern. In der Nähe des Hotels finde ich ein Lokal genau nach meinem Geschmack und trinke noch ein Paar Gläser Bier, der Mitarbeiter stellt mir, for free, wie er sagt, einen Teller mit Bohnen und Salat hin. Zwei Chinesen mit einer ganzen Palette von leeren Bierflaschen vor sich prosten mir fortwährend zu.

endlich unterwegs

zusätzlicher Sauerstoff

irgendwo in China

beim Teigtaschenessen

29.04.2019 Shigatse und Fahrt zurück nach Lhasa

Die Anlage des Tashilhunpo-Klosters, das wir gleich morgens besichtigen, hat eine Fläche von 130.000 Quadratmetern. Absoluter Blickfang ist der 27 Meter hohe Buddha der Zukunft. Er ist aus Kupfer hergestellt und soll größter Buddha der Welt aus Kupfer sein. Seine Schultern sind 11 Meter breit, seine Hände über 4,5 und sein Kopf 4,3 Meter.Viele Kostbarkeiten wurden hier während der Kulturrevolution zerstört. Pilger mit Butterschalen in der Hand laufen um die Statue herum und reichen ihr Opfer. Im nächsten Tempel ist die Mumie des 1989 gestorbenen 10. Panchen Lama in einer goldenen Stupa aufbewahrt, der 11. noch lebende Panchen Lama wohnt in Peking. Wir sehen uns dann noch weitere Stupas an, die allerdings keine Mumie in sich tragen, und gehen dann zum Versammlungssaal. Einige junge Mönche vor dem Eingang bereiten Tsampa aus Gerste und Buttertee. Im Saal sitzen ein paar hundert junge Mönche, häufig noch kleinere Kinder, und beten lautstark. Manchmal wird ein Lächeln erwidert.

Anschließend halten wir uns eine halbe Stunde auf dem Markt auf, können Souvenirs kaufen oder einfach das Treiben beobachten. Ein paar geschlachtete Schafe brüten in der Sonne. Da ein paar Mitreisende über Übelkeit oder Nasenbluten klagen, halten wir bei einer Apotheke an.

Nach dem Mittagessen in einem kleinen Dorf erklärt uns Tasha bei der Weiterfahrt, dass der Name „Tibet“ aus dem mongolischen „Tupot“ kommt, was Hochland bedeutet. Die chinesische Übersetzung lautet „westliches verstecktes Land“. Von den insgesamt 6 Millionen Tibetern leben die Hälfte hier, andere sind nach Indien oder Übersee ausgewandert. Das Land verfügt über drei fruchtbare Täler, über acht Berge mit über 8.000 Metern Höhe und 20 mit über 7.000 Metern Höhe. Einige der Nomaden sind ganzjährig unterwegs, andere haben ein Haus.

Wir kommen an einem Himmelsbestattungsplatz vorbei und Tasha erklärt sehr ausführlich, wie es bei einer solchen Zeremonie zugeht, danach ist Mittagspause. Dabei trinke ich zum ersten Mal in meinem Leben Weizentee.

Die Weiterfahrt ist wegen etlicher Baustellen etwas beschwerlich. Am Straßenrand salutiert ein steinerner Polizist. LKWs werden an einem Parkplatz gewaschen. Nachdem wir noch eine Bauernfamilie besucht haben ist Lhasa erreicht. Schnell einchecken, etwas Proviant für die morgige Zugfahrt kaufen, wir sind schließlich 1 ½ Tage unterwegs, im Zentrum eine Nudelsuppe essen und dann ins Bett, um 6:00 Uhr klingelt wieder der Wecker.

Kloster

auf dem Markt

28.04.2019 Fahrt nach Shigatse

Dieser Tag hat es in sich. Nach dem Frühstück, hier probiere ich einmal Buttertee und gestehe, wir werden keine Freunde werden, geht es los. Bis Gyantse sind etwa 270 und bis Shigatse rund 360 Kilometer zurückzulegen. Dabei werden wir über drei Pässe kommen, der höchste liegt auf 5.039 Metern. Nach einer Dreiviertelstunde bemerkt unser Fahrer beim Tanken, dass er seine Dokumente vergessen hat und die braucht er etliche Male. Was ist zu tun? Zuerst heißt es, wir erhalten einen neuen Bus mit anderem Fahrer, dann erfahren wir, dass die Unterlagen gefunden wurden und mit PKW hergebracht werden. Während der 2,5 Stunden Pause sehen wir uns ein paar Yaks an und Tasha informiert uns, dass die Landwirtschaft 80 Prozent der Wirtschaft ausmacht, Großindustrie gibt es nicht, obwohl Rohstoffe wie Kupfer Bronze usw. vorhanden sind. Aus Umweltgründen werden die Minenerzeugnisse in China verarbeitet und schließlich entspringen in Tibet einige der größten Flüsse, wie z. B. der Brahmaputra oder der Mekong. Die Energie im Lande wird größtenteils aus Sonne, Wasser und heißen Quellen gewonnen. Jeden Tag werden in Lhasa 60 Autos verkauft. Natürlich gibt es kleinere Fabriken, so zur Herstellung von Teppichen oder Buddhas und anderer Souvenirs. Chinesisch mit seinen mehreren tausend Zeichen ist Erstsprache, tibetisch wird natürlich gelehrt, hier braucht man nur 30 Buchstaben zu kennen. Es besteht Schulpflicht, allerdings schicken die Nomaden ihre Kinder nicht immer in die Schule. Für Volks- und Mittelschule braucht nicht bezahlt zu werden, wohl aber für Hochschule und Universität.

Dann geht es endlich weiter, wir fahren geraume Zeit am Lhasafluss entlang, einem Nebenfluss des Brahmaputra, sehen etliche Yaks unterwegs und einmal auch Sanddünen im Fluss, die angeblich aus der Wüste Gobi kommen. Diverse kleine Inseln mit etwas Bewuchs befinden sich im Wasser. Dann legen wir auf 4.200 Metern die erste Pause ein und ich merke auf dem Weg zur Toilette, dass jeder Schritt wohl berechnet sein will, geschweige denn das Besteigen von Treppenstufen, diese Erschöpfung kannte ich bisher nicht. Später halten wir an einer Stelle, wo Hirtenhunde, die dank Mopeds und Quads nicht mehr die Bedeutung haben, ausgestellt und feilgeboten werden. 10 Rmb sind für ein Foto zu entrichten, man kann auch auf einem Yak reiten und sich ablichten lassen.

Dann ist der erste Pass erreicht, wir befinden uns nun auf 4.900 Metern und die Bewegung wird nicht einfacher, im Gegenteil. Nun fahren wir rund 50 Kilometer am Yamdrok-See entlang und erreichen dann den höchsten Punkt, den Karo La-Pass auf 5.039 Metern mit wunderbarem Blick auf den 7.190 Meter hohen Nyechen Kangbang und den Karo La-Gletscher. Selbstverständlich werden entsprechende Erinnerungsfotos gemacht.

Beim Weiterfahren erblicken wir das sogenannte Tibetische Matterhorn, ca. 6.500 Meter hoch. Steinziegen halten sich am Straßenrand auf. Bauern sind bei der Feldbestellung, gepflügt wird mit Traktor, Pferd, Esel oder Büffel. Eine Frau lenkt den Esel beim Eggen, ihr kleiner Sohn steht auf dem Gerät. Später werde ich noch öfter sehen, wie die Bauern auf ihrer Egge stehen. Vor den Häusern oder auf den Mauern können wir Yak-Fladen sehen, die hier getrocknet werden und später als Brennstoff Verwendung finden, man könnte meinen, es handele sich um Torf. Pferde werden, am Dreirad-Traktor angebunden, nach Hause geholt. Beim dritten Pass, 4.300 Meter, halten wir erst gar nicht an.

Gegen Abend ist Gyantse, 20.000 Einwohner, erreicht. Wir besichtigen das Kloster Pelkor Chode, das während der Kulturrevolution großen Schaden erlitt. Wir begehen den achteckigen Chörten und einige von uns klettern dann auf die Stupa. Das Kloster, das von 80 Mönchen bewohnt wird, finanziert sich durch Spenden. Es soll das einzige Kloster sein, in dem alle vier buddhistischen Schulen willkommen sind. Kostbare 600 Jahre alte Bücher gehören zum Inventar. In der Ferne schauen wir auf die Gyantse-Festung, es soll die einzige sein, die bei der Kulturrevolution nicht zerstört wurde.

Nun geht es an schön verzierten Häusern in den Dörfern vorbei unserem Ziel entgegen, einmal werden die Räder des Busses desinfiziert. Viele Gewächshäuser liegen an der Strecke. Um 20:20 Uhr erreichen wir das Restaurant und um 21:25 sind wir am Hotel. Schnell eile ich auf mein Zimmer, habe aber Probleme mit der Beleuchtung, später höre ich, dass andere Mitreisenden die Bettwäsche oder sogar das Zimmer gewechselt haben, weil kein heißes Wasser vorhanden ist. Heute werde ich richtig gut durchschlafen.

Hirtenhunde

höchster Punkt auf der Rundfahrt

Blick auf den Gletscher

bei der Feldarbeit

Kloster in Gyantse

27.04.2019 Lhasa

Jetzt, beim Aufschreiben der Zeilen, blicke ich auf den bisher anstrengendsten Tag der Reise zurück. Nach dem Frühstück gehen wir zum Jokhang und besichtigen das wohl wichtigste Pilgerziel Tibets, das Nationalheiligtum des Landes und Zentrum des tibetischen Buddhismus. Hunderte von Pilgern beten auf dem Vorplatz, aber auch danach in den anderen Räumen auf verschiedene Art und Weise. 120 Mönche leben im Kloster. Sie beten zu bestimmten Zeiten, heute, dank anwesender Sponsoren, auch während der Besuchszeit in der Versammlungshalle. Wir sehen, wie einzelne Personen durch die Reihen schreiten und Geldscheine verteilen. Beeindruckt bleiben wir vor einem dreidimensionalen Mandala aus Gold stehen, seine Bauzeit betrug drei Jahre.
Mandala kann etwa mit „Mittelpunkt mit Umkreis“ erklärt werden. Er kann als symbolisches Abbild des Universums verstanden werden, später im Bericht werde ich mich näher damit befassen. Wir schreiten durch die einzelnen Kapellen und bleiben dann inmitten einer gewaltigen Menschentraube vor dem Jobo-Shakyamuni stehen, der heiligsten Buddha-Statue Tibets, 2.500 Jahre alt und hergestellt aus vergoldeter Bronze. Ergriffen von dem Gesehenen fahren wir dann zum nicht minder interessanten Highlight dieser Reise, nämlich zum Potala.

Tasha fragt, ob ich denn wohl eine Kopie meines verlorenen Reisepasses habe, denn die Eintrittskarte wurde mit diesen Daten bestellt. Doch wir fahren nicht zum Hotel zurück und so habe ich auch keinen Zugang zu der Kopie. Doch, um es vorwegzunehmen, es hat funktioniert, wenn auch mit etwas Herzklopfen meinerseits. Kontrolliert werden wir wie auf dem Flughafen, das Gepäck wird durchleuchtet und unseren Pass nebst Eintrittsbeleg müssen wir zweimal vorzeigen. Der Potala-Palast gilt als höchster Palast der Welt, seine Ursprünge datieren aus dem 7. Jahrhundert, jeder Dalai Lama hat ihn erweitern lassen. Die Anlage steht auf dem Marpori, dem Roten Berg. Potala bedeutet heiliger Ort bzw. heiliger Berg. Die Ausmaße der Anlage betragen 130.000 Quadratmeter insgesamt, sie verfügt über 1.000 Zimmer und besteht aus dem Roten und Weißen Palast. Die Gebetshalle mit 700 Quadratmetern ist größter Raum, abgesehen von ein paar Mönchen ist der Palast, der erst seit 1990 für den Tourismus freigegeben wurde und seit 1994 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, unbewohnt und muss täglich 4 bis 5.000 Besucher über sich ergehen lassen.

Mittlerweile hat die Mittagssonne ihren Zenit erreicht und nun gilt es, den Palast zu betreten. Ich habe die Stufen nicht gezählt, lege mehrere Pausen ein und bin am Ende total erschöpft, wie lange nicht mehr – aber glücklich, es erreicht zu haben. 150 Höhenmeter waren, glaube ich, zu überwinden, und das in der dünnen Luft auf knapp 3.700 Metern Höhe. Endlich oben im Weißen Palast sehen wir die Gemächer des 13. und 14. Dalai Lama. An Grabstupas vorbei streben wir dem Eingang zu, endlich geschafft! Momentan bin ich zu erschöpft, um näher auf das Gesehene einzugehen.

Wir fahren dann zum Mittagessen, hier gibt es wieder leckeren Ingwertee und u.a. Yakfleisch. Später gehe ich mit Thomas noch einmal ins Zentrum, kaufe eine Kleinigkeit für das morgige Mittagessen und bin erstaunt, hier noch ein paar Rikschas zu sehen. In den Städten vorher waren mir diese Verkehrsmittel nicht aufgefallen. Nach einem kleinen Abendessen geht es zurück ins Hotel. Hier wundere ich mich, dass neben meinem Bett ein Anschluss für Sauerstoff ist – man kann nie wissen.
Morgen fahren wir mit dem Bus über Gyantse ins 360 Kilometer entfernte Shigatse, dabei ist ein 5.039 Meter hoher Pass zu bewältigen. Wir werden sehen ...

vor dem Kloster

Potala-Palast

oben im braun-gelben Bereich residierten die Dalai Lamas

Chengdu und Lhasa

Unbarmherzig klingelt der Wecker um 3:00 Uhr morgens. Der Mann an der Rezeption erklärt mir, dass ich noch eine Flasche Wasser zu bezahlen habe, dabei werden uns zwei Flaschen pro Tag zur Verfügung gestellt. Später erfahre ich, dass ich die falsche Flasche getrunken habe, und nur die Getränke im Badezimmer kostenlos sind, das soll einer verstehen. Missmutig bezahle ich meine Schulden und erfahre später, dass zwei Mitreisende ebenfalls zur Kasse gebeten werden, wegen eines defekten Glasbechers und wegen eines Mundschutzes. Großzügig klingt anders. Doch nun zum Positiven:

Ein herrlicher zweistündiger Flug liegt hinter uns. Berge mit Schneehauben, die in der Morgensonne leuchten, eine karge, unwirtliche Landschaft, wir können erahnen, was uns in Tibet erwartet. Die Ausreise aus Chengdu gestaltet sich als harmlos und als ich endlich nach Prüfung des Tibet-Permits auf der anderen Seite der Sicherheitsüberprüfung bin, fällt mir ein riesiger Fels von der Seele. Tour Vital sei dank, dass in dieser wirklich kurzen Zeit alles dafür getan wurde, um die Reise dennoch zu ermöglichen. Die Post sollte sich ein Beispiel daran nehmen.

Am Ausgang des Flughafens Lhasa werden wir von Tempa, dem Fahrer, und Tasha, unserem Guide, in Empfang genommen. Taschedelek lautet der Begrüßungsspruch, er entspricht dem chinesischen Ni hao und bedeutet in etwa „Guten Tag“, „herzlich willkommen“ oder „viel Glück“. Nach einer kurzen Einweisung legt Tasha uns allen den Katak, einen Begrüßungsschal um. Der Flughafen ist etwa 60 Kilometer von Lhasa entfernt und liegt auf einer Höhe von rund 3.650 Metern. Ein kleines Schwindelgefühl macht sich bei mir bemerkbar. An den nächsten Tagen wird Alkohol nur noch in Apothekerdosen getrunken.

Zunächst fahren wir über den Fluss Yarlung – Tsangpo, der später durch Indien fließt und unter dem Namen Brahmaputra bekannter ist, dann geht es durch das Lhasa – Tal. An den Straßenrändern erkennen wir die ersten Gebetsfahnen und auch ein paar Yaks geben sich uns die Ehre. Tascha informiert uns, dass es vor der Kulturrevolution 6.000 Kloster in Tibet gab, jetzt sind es nur noch die Hälfte. Der Reisanbau spielt eine ganz geringe Rolle, das Klima eignet sich nicht, dafür wird hier Gerste geerntet, die u.a. auch zu Bier, Wein oder Schnaps verarbeitet wird. Leben in Tibet rund drei Millionen Menschen, so zählt Lhasa, das von den Einheimischen als „Chassa“ ausgesprochen wird, etwa eine halbe Million Einwohner. 90 Prozent davon sind Tibeter, aber es leben auch Musleme oder Han-Chinesen im Land, das nach wie vor von vielen Pilgern aufgesucht wird, um in den Klostern zu beten. Tibeter zeigen sich noch in ihrer traditionellen Tracht, aber Tasha meint, wenn er diese Kleidung nutzen würde, brauche er zwei Helfer beim Anziehen.

Seit dem 7. Jahrhundert ist die 1.300 Jahre alte Stadt Lhasa Hauptstadt von Tibet. Der erste Eindruck ist wunderbar, am Stadteingang neue sechs Jahre alte Häuser, die Wohnungen sollen dem Mietpreis von denen in Shanghai ähneln und sich auf 2.000 bis 3.000 Yuan belaufen. An einer Straße steht ein armer Sünder. Er hat gegen das Gesetz verstoßen und muss hier zur Strafe und Abschreckung in der prallen Sonne stehen. Dann kommen wir, welch eine Freude am Potala-Palast vorbei, und ein paar Minuten später checken wir im zentral gelegenen Thangka Hotel ein.

Ich schlafe eine kurze Zeit und will mich dann mit den anderen Mitreisenden zu einem kleinen Spaziergang treffen. Doch ich finde den Fahrstuhl nicht gleich und gehe die Treppe hinunter. Aber der Notausgang ist verschlossen und ich muss wieder hoch in den vierten Stock – und bin total fertig. Später höre ich von den anderen, dass auch sie Probleme mit der dünnen Luft haben, sei es Übergeben, Kopfschmerz, Schwindel oder allgemeine Mattheit. Wir wandern zum nahe gelegenen Jokhang-Kloster, der heiligsten Stätte des tibetischen Buddhismus und sind begeistert. Viele Gläubige in Trachten sind unterwegs, beten, drehen die Gebetsmühle oder werfen sich auf den Boden. Wunderbare Häuser schmücken die Umgebung und Devotionalien aller Art sind erhältlich. Und dabei herrscht eine total entspannte Stimmung. Ein paar Gäste bitten darum, mit uns als Langnasen aufs Bild zu kommen. E-Roller fahren geräuschlos an uns vorbei. Zum Abendessen gehen wir in die Lhasakitchen, die auch bei anderen Reisegruppen bekannt zu sein scheint. Dann begeben wir uns auf unsere Zimmer, um morgen ein wenig fitter zu sein

Flug nach Tibet

Tibet

Raphaela erhält den Katak

Kloster Jokhang

vor einer Gebetsmühle

25.04.2019 Chengdu

Heute blicke ich auf einen erfüllten Tag zurück. Wiederum geht es um sieben Uhr zum Frühstück, um frühzeitig zur Panda-Aufzuchtstation zu fahren. Wegen der derzeitigen Hitze sind die Tiere angeblich nur am etwas kühleren Vormittag zu besichtigen. Und diesen Gedanken hatten wohl andere auch, auf dem Parkplatz stehen bereits mindestens 40 Autobusse, die ihre Gäste in die Station entlassen haben. Zunächst sehen wir ein paar Pandas im Stall, dann, unsere Stimmung steigt, in der freien Natur, auf einem Baum, auf einem Gestell oder ganz einfach auf der Erde. Ein tolles Bild, das noch verstärkt wird, als wir ein paar kleine rote Pandas beobachten können. Unser Reiseleiter informiert uns über die Situation der Bären und im Reisebericht werde ich darauf eingehen.

Nach einem guten Mittagessen halten wir uns dann ein paar Stunden im Volkspark auf, nicht in Hamburg, sondern in einem wunderbar angelegten Garten im Zentrum. Wir schlendern durch den Bonsaigarten, sehen uns andere botanische Gewächse an und folgen dann der lauten Musik. Hier ist was los, Sänger oder Sängerinnen singen ihre Lieder, von einer Band begleitet, mit einem wahrlichen Enthusiasmus. Ein Schild informiert, wie hoch die Dezibelzahl beim Vortrag ist. Zum Schluss erholen wir uns in einem der zahlreichen Teehäuser.

Ein Rundgang durch die Altstadt schließt die heutige Rundfahrt ab. Hier kann alles erworben werden, Verkäufer und Verkäuferinnen in rasanten Kostümen bieten ihre Waren feil, verschiedene Teehäuser laden zum Verweilen ein. Hier wäre ich gern noch etwas länger geblieben. Unser Bus hat danach Probleme, aus dem überfüllten Parkplatz zu kommen.

Nach einer kurzen Pause spazieren wir abends zu einem Restaurant und werden zum "Feuertopf" eingeladen, als kleine Entschädigung für die Probleme beim gestrigen Einchecken, Getränke werden kostenlos dazu serviert. Es schmeckt sehr gut und dann ist auch dieser erfüllte Tag zu Ende. Schnell ins Bett, denn morgen um 3:00 Uhr klingelt der Wecker - und der Flieger nach Lhasa wird unseretwegen nicht verspätet starten.

in der Aufzuchtstation

schwarz-weißer Panda

rotes Pandakind

im Volkspark

24.04.2019 Shanghai und Chengdu

Um sieben Uhr wird gefrühstückt und um halb neun ist Abfahrt. Ich hätte gern noch ein Stündchen länger geschlafen. Zunächst fahren wir zum Jade-Buddha-Tempel und sehen uns die Anlage an. Hier war ich bei meinen vorherigen Besuchen auch immer gewesen. Chang erklärt uns die Herkunft des aus einem Jadestück gemeißelten Buddhas, der leider nicht fotografiert werden darf, und macht uns mit den Lehren des Buddhismus vertraut. Im später erscheinenden Reisebericht werde ich näher darauf eingehen.

Anschließend geht es zu einer Seidenfirma. Hier erfahren wir, wie das edle Gewebe aus den Cocons entsteht, wie aus den Einzelcocons ein fast nicht sichtbarer Faden wird und die Doppelkokons sich bestens zu einer Bettfüllung eignen und überhaupt, was man mit der Seide anfangen kann und wie prächtig die fertigen Produkte aussehen. Selbstverständlich erwerben wir das ein oder andere Stück. Wenn man schon mal hier ist ...

Zum Schluss marschieren wir noch durch Alt-Shanghai und besichtigen den Yu-Garten. Diese vor vielen Jahrhunderten angelegte Anlage ist ein gutes Beispiel der chinesischen Gartenkunst, wenn da nicht die anderen meistens im Wege stehenden Besucher wären.

Nun fahren wir zum Flughafen, checken ein und müssen dann leider konstatieren, dass das Gepäck von einigen unserer Gruppe den Vorgaben der strengen Wächter nicht genügt. In meinem Fall wurden eine Batterie und die Powerbank nicht akzeptiert. Trotzdem fliegen wir pünktlich ab und erreichen Chengdu, die Hauptstadt Sichuans, mit nur etwas Verspätung. Dann heißt es auf den Abholer warten, damit die Parkzeit des Busses nicht zu teuer wird, hatte man immer, allerdings ohne Erfolg, zeitnah nach einem Parkplatz gesucht und ist deshalb mit Verspätung zu uns gestoßen. Im Hotel dann die nächste Aufregung: die Doppelzimmer sind zwar hergerichtet, nicht aber die vier Einzelzimmer. Natürlich sind wir nicht einverstanden, nun unser Zimmer mit einem Reisegefährten zu teilen. Schließlich war der Preisaufschlag auch nicht ohne. Nach einer guten Stunde hat sich aber auch dieses Problem erledigt. Zu siebt gehen wir zu einem benachbarten Lokal und speisen und trinken vorzüglich. Sichuan ist bekannt für seine scharfen Gerichte und dem können wir uns nur anschließen, aber es hat wunderbar geschmeckt - und das unter freiem Himmel an einem gerade aufgebauten Tisch. Etwas irritiert schauen wir auf den Nachbartisch, alles was nicht den Weg in den Mund fand, landet draußen auf dem Bürgersteig. 30 Yuan haben wir pro Person zu entrichten, ein Witz, eine Flasche Bier in der Hotelbar wurde mit 35 Yuan berechnet.

im Jade-Buddha-Tempel

bei der Seiden-Vorführung

im Yu-Garten

in der Altstadt

23.04.2019 Shanghai

10 1/2 lange Stunden dauerte der Flug, mittags gegen 12:30 Ortszeit sind wir gelandet, die Zeitverschiebung beträgt sechs Stunden. Das Thermometer zeigt ganze 25 Grad an. Glücklicherweise habe ich keine Probleme mit meinem vorläufigen Reisepass, er wird zwar an den Automaten nicht anerkannt, wohl aber am Schalter. Mit der in Deutschland konzipierten Magnetschwebebahn geht es dann in die Innenstadt, einmal zeigt die Tachoanzeige 431 km/h an. Leider konnte sich dieses Transportmittel anderswo nicht durchsetzen. Chang heißt unser Reisebegleiter, er lässt sich aber auch mit Martin ansprechen, hat in Shanghai, der Stadt der Zukunft, wie er sagt, Germanistik studiert und wird uns bis morgen begleiten.

Wir schlendern dann am Bund entlang, schauen auf die eindrucksvolle Skyline von Pudong und gehen anschließend über die Haupteinkaufsstraße der Stadt, über die Nanjing Rd. Einige Mitreisende hätten abends gern an einer Flussschiffahrt teilgenommen, aber die Mehrheit war dagegen, wegen des Preises und der diesigen Witterung. Nach dem Abendessen fahren wir zum Golden Jade Hotel und checken ein, mit Lichtbildaufnahme, wie auf dem Flughafen. Später fahre ich mit Thomas noch einmal zum Bund und erfreue mich an den Lichterspielen. Der Taxifahrer hat uns wohl nicht recht verstanden und verlangt kein Geld für die Hinfahrt, dafür ist der Kollege auf der Rückfahrt umso dreister. Er meint, dass ihm 200 Yuan zustehen, also etwa 28,- Euro - aber damit ist er nicht durchgekommen.

auf dem Bund

Hallo,

noch ein paar Tage - und dann geht es los. Da es nicht so einfach ist, ein Tibet-Permit zu erhalten, habe ich diese Reise bei TOUR VITAL gebucht. Wenn möglich, werde ich täglich über die Erlebnisse berichten, natürlich nur, wenn WLAN vorhanden ist.

Am 22.04.2019 werden wir ab Frankfurt nach Shanghai fliegen. Soweit so gut, doch dann, 10 Tage vor dem Abflug, die Hiobsbotschaft: Mein im Februar per Einschreiben an die Deutsche Visa und Konsular Gesellschaft, Berlin (DVKG), gesandter Pass ist dort nicht angekommen. Trotz Sendungsnummer kann ich den Verbleib im Internet nicht recherchieren. Die Dame am Postschalter, dort, wo ich das Einschreiben veranlasst habe, meint lapidar, ich möge eine bestimmte Telefonnummer anrufen, sie selbst könne mir auch nicht weiterhelfen. Beim 20. Versuch erreiche ich auch jemanden, der jedoch meint nur, man werde die Sache verfolgen, es könne aber, obwohl höchste Eile geboten ist, über 10 Tage dauern und so viel Zeit bleibt mir nicht.

Doch dann erlebe ich nur noch Hilfsbereitschaft. Im Ortsamt Bremen versteht man mein Problem und zwei Stunden später wird mir ein vorläufiger Reisepass ausgehändigt. Am nächsten Morgen teilt mir die DVKG per Email mit, dass die Sendung in Berlin angekommen sei und am 18. April erfahre ich, dass auch der begehrte Visumstempel vorhanden ist. Wegen der bevorstehenden Feiertage und wegen des Misstrauens in die Kompetenz der Post fahre ich am Donnerstag nach Berlin und nehme den neuen nunmehr mit einem Visum versehenen Pass in Empfang. Tour Vital war ebenfalls über alle Schritte informiert und hat die nötigen Änderungen veranlasst. Eine solche Kundenwertschätzung hätte ich mir von der Post auch gewünscht.