Centro América
San Francisco
Der Wunsch, die Welt der Maya in Zentralamerika zu besuchen, ist schon einige Jahre alt. Beeindruckende Bilder, Erzählungen und Tagebuchaufzeichnungen von Bekannten und Freunden haben meine Motivation, diese Reise anzutreten, noch erhöht.
Am 17.10.2004 ist es so weit, ich fliege erst nach Frankfurt und von dort in knapp 12 Stunden nach San Francisco.
Bei der Ausweiskontrolle wird von meinen beiden Zeigefingern ein Abdruck genommen. Die Immigrationshalle ist riesig, an 45 Schaltern warten die Ankommenden in langen Reihen auf den begehrten Stempel im Pass. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt neun Stunden.
Sandra, eine ehemalige Kollegin, holt mich vom Flughafen ab. Sie ist für ein Jahr in Kalifornien und hat eine Au-Pair-Stelle bei einer Familie etwas außerhalb der Stadt.
Wir fahren ins Zentrum und finden nach kurzer Suche ein Zimmer für mich im "Hotel San Remo" in der Mason Street in Fisherman´s Wharf. Leider regnet es und wir müssen die Pläne ändern, denn eigentlich war ein Picknick im Golden Gate Park angesagt. So halten wir uns die längste Zeit des Abends in der Nähe des Embarcadero auf und fahren mit dem Auto auf den Coit Tower. Trotz des schmuddeligen Wetters ist die Aussicht vom 68 m hohen Turm wunderschön und man gewinnt einen guten ersten Eindruck von der Stadt (ca. 775.000 Einwohner). Die Lichter der Bay Bridge leuchten herüber, auf der gegenüberliegenden Seite ist die Golden Gate Bridge gut zu erkennen.
Das gastronomische Angebot um Pier 39 ist breit gefächert und ich halte mich hier, nachdem ich mich von meiner Kollegin und ihren Gästen verabschiedet habe, lange Zeit auf. Fischgerichte gibt es in allen Variationen, allerdings haben es auch die Preise in sich. Den Rest des Abends lausche ich den Klängen einer einheimischen Blues-Band.
Am nächsten Morgen ist es zwar nicht sonnig, aber immerhin trocken. Ich frühstücke im Freien und mache mich dann zu Fuß auf den Weg zum Wahrzeichen der Stadt, der Golden Gate Bridge. Gut fünf Kilometer Fußmarsch liegen vor mir, immer entlang der San Francisco Bay, am Fort Mason Center und am Exploratorium vorbei. Die Brücke ist knapp 3.000 m lang und permanent sind einige Maler dabei, frische rote Rostfarbe aufzutragen. Auch Fußgänger können die Brücke benutzen und ich gehe einmal hinüber bis zur anderen Seite.
Nach einer kurzen Lunch-Pause, natürlich gibt es wieder frischen Fisch, fahre ich mit der berühmten Cable Car bis ins Zentrum. Manchmal geht es ganz schön steil hinauf bzw. hinunter. Einige Gäste haben noch auf dem Trittbrett Platz gefunden.
Gegen Abend schließe ich mich einer Bay Cruise an und mache eine kleine Rundfahrt. Vom Schiff hat man einen schönen Blick auf die Seelöwen, die vor Pier 39 auf den Hafenpontons liegen und gehörigen Lärm machen. Wir fahren unter der Golden Gate Bridge hindurch und wenden dann. In Höhe der berühmten Insel Alcatraz halten wir längere Zeit und erfahren eine Menge über die Geschichte des früheren Gefängnisses.
Einen guten Blick hat man von hier auf die 13 km lange und zweistöckige Oakland Bay Bridge.
Jetzt ist es Zeit für einen Dämmerschoppen und ich kehre in einer der zahlreichen Bars am Pier 39 ein. Beim Bezahlen bin ich allerdings gelinde gesagt entsetzt, einen so hohen Betrag habe ich bei allem Wohlwollen nicht erwartet. Ich reklamiere auch, aber der Keeper gibt mir nur ein Bierglas als Geschenk (hat jeder Gast gekriegt), was soll ich bitte schön als Rucksackreisender damit anfangen? Habe es einfach auf dem Tisch stehen lassen.
Vor dem Hardrock Café höre ich längere Zeit einem guten Saxofonisten zu, er hätte mehr Publikum verdient gehabt. Im Café selbst meint man, in einer anderen Epoche zu sein, so gehören zu den Ausstellungsexponaten an der Wand eine Jacke von Jimmy Hendrix, eine Fender Mustang von Nirvana, andere Gitarren von George Harrison und Santana.
Den Rest des Abends verbringe ich in einer Bar mit Budweiser und bei guter Livemusik.
Das Shuttletaxi zum Flughafen kostet 12 $, es erscheint auch pünktlich, wird aber per Funk immer noch zu weiteren Hotels gelenkt und kommt mit halbstündiger Verspätung an. Sofort haste ich zum Schalter und eine freundliche Dame nimmt sich meiner gleich an. Bei der Kontrolle muss ich sogar meine Schuhe ausziehen.
Der Flug nach Mexico-City dauert vier Stunden, wieder dürfen wir die Uhr umstellen, zwei Stunden Zeitunterschied. Während ich auf den Weiterflug warte, tausche ich noch einige Travellerschecks und erhalte für einen US-Dollar den Gegenwert von 11,02 mexikanischen Pesos.
Bis Villahermosa benötigen wir eine Stunde, es sind nur einige Gäste im Airbus der Aviacsa, einer mexikanischen Fluggesellschaft. Auch mein Rucksack ist trotz der Zeitturbulenzen nicht auf der Strecke geblieben.