Patagonien und Feuerland
Trelew
Wir erreichen Trelew gegen Mittag, ich checke in der Residencia Argentina ein. Die Stadt ist sehr übersichtlich, es gibt einige Büros, die Rundfahrten auf der Halbinsel anbieten, ich buche für den nächsten Tag eine Tour. Entgegen der Information im Reiseführer ist es doch an einigen Stellen möglich, mit Traveller-Schecks zu bezahlen, z.B. im Hotel oder im Reisebüro.
Das paläontologische Museum wird empfohlen, ich mache mich auf den Weg. Leider hat es den Platz gewechselt und ist in einem anderen Haus untergebracht. Eine Viertelstunde vor Schließung stehe ich vor der Tür des neuen Gebäudes und verzichte wegen Zeitknappheit. Die Angaben im Reiseführer sind doch nicht immer aktuell und auf dem neuesten Stand.
Im Restaurant treffe ich einen Belgier wieder, der zusammen mit mir den Perito Moreno besucht hatte.
In der Stadt ist wieder der Teufel los, Fußballfans feiern mit wehenden Fahnen lautstark den Sieg ihrer Mannschaft.
Abends besuche ich ein Lokal. Um 0.3o h soll ein Sänger auftreten, ab Mitternacht füllt sich der Raum, das Konzert beginnt um 1.3o h. Die Gäste sind begeistert, mir ist der Vortrag zu schnulzig und schmalzig.
Zwei Amerikanerinnen und drei Argentinier sind außer mir im Auto, das uns in einer Stunde zum Eingang des Naturparks Váldes bringt. Ich darf vorn sitzen und habe Mühe, der permanenten Unterhaltung des Fahrers zu folgen.
Als erstes steht whale-watching auf dem Programm, im Boot sind zumeist Italiener und Holländer. Wir fahren ein Stück hinaus und erblicken alsbald in der Ferne den ersten Wal. Später beobachten wir mehrere Tiere, eine ganze Zeit lang fahren wir neben einem Muttertier mit Baby her. Manchmal ist der Wal unter uns. Ich habe ein mulmiges Gefühl und sehe zum Kapitän. Er scherzt mit seinen Kollegen, muss wohl doch nicht so gefährlich sein. Zum Schluss kann ein fertiges Video in einer Bar erworben werden.
Wir fahren weiter, draußen dasselbe Bild, Grassteppe bis zum Horizont, Guanacos kreuzen den Weg.
An einer wunderschönen Stelle können wir See-Elefanten beobachten. Sie liegen einige Meter unter uns am Meer und bieten ein herrliches Bild. Die Tiere werden von uns nicht gestört, wahrscheinlich hat es vor zigtausend Jahren auch so ausgesehen. Die männlichen Tiere gebärden sich wie Paschas, niemand darf sich ihnen in den Weg stellen, die Kleinen werden einfach weggestoßen.
Bei der Weiterfahrt überholen wir eine Ñanduhenne mit sechs Küken.
Beim nächsten Stopp sehen wir die lobos, eine Seehundkolonie. Es sind auch einige See-Elefanten unter ihnen.
Auf dem Heimweg machen wir noch kurz Halt in Pto. Madrya. Kilometersteine am Straßenrand geben Aufschluss über die Entfernung nach Buenos Aires.