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China-Transsib 1
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StepMap China-Transsib 1
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In Shanghai

In Shanghai

In Shanghai

In Shanghai

Eiertransport in Shanghai

Eiertransport in Shanghai

China und Transsib

hinein ins fernöstliche Abenteuer

Shanghai

Knapp 12 Mio. Menschen wohnen in dieser für Chinas Wirtschaft bedeutendsten Stadt, man sagt, dass fast 50 % des Außen- und Binnenhandels über Shanghai abgewickelt wird.
Auf dem Weg in die Innenstadt fällt mir eine draußen angeschlossene Waschmaschine auf.

Einige Bettler halten sich auf der Straße auf. Ein junger Chinese begleitet mich eine ganze Weile und stellt dann auch die unvermeidliche Frage nach Geldumtausch, ich gehe aber gern darauf ein, kann ich doch in kleineren Restaurants und auf dem Markt in der Renmimbi-Währung bezahlen. In einem Speiselokal werde ich sogar nach beiden Geldsorten gefragt, das Essen soll in Renmimbi und das importierte Carlsberg-Bier in FEC entrichtet werden.

Sehr beeindruckt hat mich die größte Geschäftsstraße Shanghais, die Nanjing Road, aber weniger wegen der Geschäfte und Warenangebote als wegen der unendlichen Menschenmassen. Ich glaube nicht, irgendwann später einen solchen Menschenauflauf gesehen zu haben.

Im übervollen Bus fahre ich zum Acrobatic-Theater, es hat aber leider an diesem Tag geschlossen, schade. Dann weiter zur Exhibition Hall oder Ausstellungshalle und schließlich zum Jade-Buddha-Tempel mit dem, wie der Name schon sagt, wertvollen Buddha aus Jade.
Aber auch andere Buddha-Figuren sind hier zu besichtigen.
Der Gottesdienst oder die Unterweisung erfolgt durch Taktvorgabe. Die hier lebenden Mönche, so erklärt mir mein Begleiter, dürfen nicht heiraten, kein Fleisch, keine Eier und keinen Fisch essen.

Abends auf dem Weg ins Hotel zurück ist die Stadt dunkel, keine Schaufensterbeleuchtung animiert zum Bummel. Manchmal fährt jemand auf einem mit Hand angetriebenen Fahrrad. Einige Male kommen Frauen oder Kinder zu mir und kraulen meinen Bart.

Taschentücher werden nicht benötigt, im Bedarfsfall wird ein Finger an die Nase gedrückt und kräftig geschneuzt. Ober werden, wie man es aus alten Filmen kennt, durch Klatschen gerufen, ich habe aber die europäische Verhaltensweise vorgezogen.
Auf dem Bund, einer schönen mit vielen Bäumen bepflanzten Straße neben dem Fluss, haben sich etliche Chinesen zum Schattenboxen aufgereiht.

Ich mache lange Spaziergänge, sehe mir den Hafen an und versuche, das Shanghai zu finden, das ich aus Abenteuerbüchern kenne und das meiner Vorstellung am nächsten kommt. Aber ich habe leider keinen Erfolg, die Zeit, als Matrosen sich in Hafenkneipen aufhielten, als in lasterhaften Opiumhöhlen gespielt wurde, ist vorbei.

Zu spät bemühe ich mich um eine Hafenrundfahrt, sie dauert 3 ½ Stunden und passt leider nicht in meinen Zeitplan.
Es soll, so erzählt mir ein junger Mann, der mich zeitweise begleitet, 49 Universitäten in Shanghai geben, meine Nachfrage, ob er vielleicht Fakultäten meint, wird verneint.

Auf dem Flughafen, vor dem Weiterflug nach Xian, spricht mich ein älterer Mann an, er sieht an meinem Buch "Die Abenteuer des Sherlock Homes", dass ich aus Deutschland bin.
Sechs Stunden wartet er bereits auf den Weiterflug. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt, dass er 70 Jahre alt und Arzt ist und sich auf dem Weg zu einem Ärztekongress befindet.
Der Mann ist sehr belesen, kennt Werke von Nietzsche, Freud und Schopenhauer, aber auch Conan Doyle.

Der Flug dauert zwei Stunden und gegen Mitternacht landen wir.

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