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Gion Tempel

Gion Tempel

Gion Tempel

Gion Tempel

Yasaka Schrein

Yasaka Schrein

am Yasaka Schrein

am Yasaka Schrein

am Yasaka Schrein

am Yasaka Schrein

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

beim Kiyomizo-dera Tempel

Tempelanlage Ginkaku-ji

Tempelanlage Ginkaku-ji

Tempelanlage Ginkaku-ji

Tempelanlage Ginkaku-ji

Tempelanlage Ginkaku-ji

Tempelanlage Ginkaku-ji

Gemächlich durch die Zeitzonen - mit Speed durch die Landschaft

Russland - Südkorea - Japan - China - Mongolei

Kyoto

Die Gepäckkontrolle in Sakaiminato wird mir als total intensiv in Erinnerung bleiben. Mit einem Lächeln im Gesicht beäugen zwei Männer eine gefühlte halbe Stunde mein gesamtes Gepäck. Dann geht es mit dem Bus zum Bahnhof und mit der S-Bahn weiter nach Yonago. Die Verständigung, wie sollte es anders sein, ist genauso umständlich wie vorher in Russland. In diesem hoch industrialisierten Land hätte ich das nicht erwartet. Ein Japaner, der in unserer Kabine übernachtet hatte, hat dasselbe Ziel und empfiehlt mir, doch den Bus nach Kyoto zu nehmen, dann bräuchte ich wenigstens nicht umzusteigen. Aber die Abfahrt ist relativ spät und so erwerbe ich, mit seiner Unterstützung, ein Zugticket. Gut zwei Stunden fahre ich mit einem normalen Zug bis Okayama und dann 60 Minuten mit dem Shinkansen Superexpress Nozomi über Kobe und Osaka nach Kyoto. Hier staune ich über den riesigen Bahnhof. Der Nozomi kann nicht mit dem Japan Rail Pass bedient werden, deshalb hatte ich im Vorwege auf den Kauf eines solchen verzichtet. Freundliche Schaffner betreten oder verlassen das Abteil mit einer Verbeugung.

Das Thermometer an der Hotelrezeption des „Check in“ zeigt beim Einchecken 34 Grad an, gut dass mein Zimmer mit Aircondition ausgestattet ist. Dafür funktioniert das WLAN nur bedingt und so gehe ich zum Surfen und Mailen an die Rezeption, hier ist der Empfang perfekt. Abends erkunde ich die Gegend und lande in der angenehmen Bar „Pronto“. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Stadtbesichtigung. Mit dem Bus fahre ich zum Kaiserpalast, muss aber leider in Kauf nehmen, dass die Anlage am gesamten Wochenende geschlossen ist. Und Montag möchte ich weiter nach Tokio. Schade, dieses Bauwerk hätte ich mir gerne angesehen. Die Luftfeuchtigkeit und auch die immense Hitze sorgen dafür, dass ich mein Hemd auswringen kann.
Nach einer nötigen Erfrischungspause fahre ich weiter nach Gion, um den dortigen Tempel zu besichtigen. An der Bushaltestelle bemühen sich vier Leute, mir behilflich zu sein, aber ohne Erfolg. Dabei ist der Tempel nur 200 Meter weiter an der nächsten Straßenecke, wie ich später süffisant feststellen muss. Ein paar Busse halten auf dem Parkplatz, aber die Anzahl der Besucher hält sich in Grenzen und man kann gemütlich über die Anlage schlendern und die einzelnen Bauwerke relaxt besichtigen. Beeindruckt wandere ich dann weiter und wundere mich über ein anderes Bauwerk in der Nachbarschaft, den Yasaka-jinja-Schrein. Ich hatte ihn auch auf der Wunschliste, aber nicht gedacht, ihn so schnell zu finden. Hier in der Gegend soll man noch Geishas antreffen können. Mir kommen viele anmutig gekleidete Damen entgegen, aber wirkliche Geishas sind es leider nicht. Dieser im 9. Jahrhundert gegründete Schrein wurde zum Zentrum des Kampfes gegen Seuchen.

Mit dem Bus geht es dann zum letzten Ziel des heutigen Tages, dem Kiyomizo-dera Tempel. Man geht einen Hügel hinauf und die Hitze und Luftfeuchtigkeit sorgen wieder dafür, dass mein Hemd immer noch klitschnass ist. Etwa 50 Reisebusse haben auf dem Parkplatz angehalten, um ihren Passagieren ebenfalls den Genuss dieses Tempels zukommen zu lassen. Die Lage am Berghang ist interessant, der Ausblick phantastisch, die Anstrengung nicht ohne. Eine große Veranda prägt die von dichten Wäldern umgebene Anlage. Abends gönne ich mir Calamari Carpaccio im "Pronto", mehr liegt nicht an. Der Tag war sehr anstrengend, die Hitze gewöhnungsbedürftig - ich bin total groggy. Und das an einem Sonnabend! Ein Polizist sitzt vor einer Kaufhauspassage und hat seine Schuhe zum Abkühlen der Füße ausgezogen. Kurz bevor ich das Hotel erreiche, besuche ich noch eine Hardrock-Bar. Später setzt sich der Sänger zu mir und versucht ein Gespräch. Sein Handy-Übersetzungsprogramm sorgt dafür, dass eine Grundunterhaltung möglich ist, denn Englisch scheint niemand in diesem Lokal zu sprechen.

Kyoto zählt rund 1,5 Millionen Einwohner und gilt als kulturelles Herz Japans. Auf der Hauptinsel Honhsū gelegen war sie über 1.000 Jahre Sitz des kaiserlichen Hofes. Etliche Tempel und Schreine gehören zum Weltkulturerbe und ziehen jährlich knapp 60 Millionen Besucher an. Von Zerstörungen im 2. Weltkrieg blieb die Stadt weitgehend verschont.

Nach einem ordentlichen Hotelfrühstück, auf dieser Reise erstmals mit Stäbchen, mache ich mich wieder auf den Weg. Die freundliche Frau an der Rezeption schreibt mir erneut auf, mit welchem Bus ich zum gewünschten Ziel komme. Etwas Probleme bereitet mir die Suche nach der richtigen Haltestelle. Eine junge Frau nimmt ihr Handy, öffnet die richtige App und ist sogar in der Lage, mir die exakte Abfahrtszeit zu sagen. Draußen ist es drückend heiß und der Busstop verfügt über kein Schutzdach, so dass wir in der prallen Vormittagssonne warten müssen. Der Ginkaku-ji–Tempel liegt etwas außerhalb nordöstlich des Zentrums. Auf dem Weg sehen wir das Rathaus, eine große Sportanlage, den Kamo Fluss und ein Theater. Besagter Tempel wurde 1482 gebaut und war ursprünglich Privatvilla bzw. Alterssitz eines Shōguns, also eines militärischen Samurai-Anführers. Nach seinem Tod fungiert er als Zen-Tempel. Besonders beeindruckt hat mich der Silberne Pavillon, malerisch an einem kleinen See gelegen.

Eine weitere angesagte Sehenswürdigkeit liegt ganz in der Nähe, der Philosophenweg. Diese kleine Allee am Kanal von Ginkaku-ji war früher wegen der schattigen Umgebung bevorzugter Spazierweg einiger Philosophen. Man kann unterwegs ein paar Schreine besichtigen.

Zurück im Zentrum wundere ich mich über riesige Holzgestelle an der Straße, begeistert bewundert von einer großen Menschenansammlung. Ein junger Mann erklärt mir, dass heute wieder das Gion-Fest gefeiert wird. Eine Dankzeremonie, dass die Stadt von Seuchen und Krankheiten geheilt wurde bzw. verschont blieb. Es ist sehr beeindruckend. Aufgrund dieses Ereignisses sind viele Restaurants bis auf den letzten Platz gefüllt und erst vor einem Lokal im Mitsui Plaza werde ich nicht abgewiesen. Die letzten Stunden verbringe ich wieder im „Pronto“, wo man mich bereits kennt, und freue mich über die schöne Musik.

Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Taxi zum Bahnhof und warte auf den Schnellzug. Die Fahrt bis Tokio dauert 2.22 Stunden, kurze Stopps werden in Nagoya, Yokohama und Shinagawa eingelegt. Ich habe den Eindruck, dass die beiden letztgenannten Städte mit Tokio verschmolzen sind.

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