An den Buchten des Balkans
Kotor
Auf der öffentlichen Parkanlage am Rand der Innenstadt ist genügend Platz für mein Auto.
Über den Häusern auf einem Berg erhebt sich die mächtige Burg Sveti Ivan. Heute scheint ein Tag zum Heiraten zu sein, denn einige Brautpaare mit Gefolgschaft eilen durch das Stadttor in den Innenbereich. Auch hier wechseln sich kleine schattige Plätze mit alten verwinkelten Straßen ab, Bistros und Cafés laden zum Verweilen, Verschnaufen und Beobachten ein. Bei der Bezahlung braucht man den inneren Taschenrechner nicht zu aktivieren, denn in Montenegro wird in Euro bezahlt.
Nach kurzer Pause mache ich den obligatorischen Rundgang durch die Altstadt und besichtige die Kathedrale Sveti Tripun, den Palast Bizanti und den Uhr- bzw. Stadtturm. Ein kleiner Fluss fließt außerhalb der Stadtmauer durch Kotor, auf einer Brücke hat man eine gute Aussicht auf die Umgebung und die Festung.
Auch in Mazedonien werben Pensionswirte am Straßenrand mit "Sobre" und "Apartmani". Die Straßenbeschilderung ist hier ebenfalls in kyrillischer und lateinischer Schrift und eine Orientierung somit problemlos. Esel grasen neben der Fahrbahn. Beim Tanken freue ich mich, dass ein Liter Super nur 1,23 Euro kostet. Ein Polizist bedeutet mir, das Fahrzeuglicht einzuschalten.
Sehr angenehm ist die Weiterfahrt, sie dauert aber. Immer wieder geht es auf engen Serpentinen durch das Gebirge. Gegen Abend verlasse ich das "Land der schwarzen Berge" und reise ein in das "Land der Skipetaren".
Die Ausreise ist problemlos, die Einreise in Albanien etwas umständlicher, ein freundlicher Grenzpolizist erklärt aber die einzelnen Schritte. Am ersten Schalter erwerbe ich einen Beleg für mein Auto, am nächsten bezahle ich 10 Euro und zeige den Pass. Nach dem internationalen Führerschein und der grünen Versicherungskarte wird nicht gefragt. Bei meiner Reisevorbereitung glaube ich gelesen zu haben, dass diese Dokumente notwendig sind. Da ich keine Bank oder Wechselstelle an der Grenze finde, frage ich in einem Café nach Geldtauschmöglichkeiten. Der Wirt greift in seine Tasche, zieht ein Bündel Scheine heraus und fragt, wie viel Geld ich denn benötige. Ich gebe ihm einen 50-Euro-Schein und erhalte 6.000 Lek.