In die Sommerfrische nach Dänemark
Unnachgiebig reißt der Wecker mich aus meinen Träumen – und das an einem Sonntagmorgen! Schnell unter die Dusche und dann ab auf die Autobahn in Richtung Norden. Das Ziel heißt Blåvand an der süddänischen Nordseeküste. Brigitte, Sarah und Maya waren bereits gestern angereist, heute stoßen noch Susanne, Mira und Daniel dazu, Jürgen und Sascha werden sich uns in ein paar Tagen anschließen. Wanda, eine Hündin im Ruhestand, die in ihrem aktiven Leben vielen Welpen das Leben schenken musste, liegt am liebsten in der Ecke und freut sich, wenn sie vor sich hin träumen kann.
Unser vor Monaten gebuchtes Ferienhaus ist schnell gefunden und bietet genügend Platz für die Großfamilie. Es liegt ruhig und geschützt an einer Nebenstraße inmitten einer schönen Heidelandschaft und bis zum Strand sind es nur ein paar Schritte. Mir genügt der Komfort vollkommen, so verfügen wir u. a. über einen großzügigen Wohnbereich, über vier Schlafräume, zwei Badezimmer und eine Sauna.
Bei Blåvand handelt es sich um eine Ferienhausmetropole, aber auch Camper kommen auf ihre Kosten, denn der Campingplatz wurde bereits häufig ausgezeichnet. Eine Einkaufsstraße mit Boutiquen, Souvenirshops, Kneipen, Restaurants und Einzelhandelsgeschäften führt durch den Ort, der angeblich am westlichsten Punkt in Dänemark liegt. In diesen Tagen erlebe ich, wie die einzige Bäckerei vom Tourismus mächtig profitiert, denn alle Kunden müssen, wie beim Einwohnermeldeamt, eine Nummer ziehen. Der Ort zählt etwa 200 Einwohner, verfügt aber über weit mehr als 500 Ferienhäuser. In Blåvand und Umgebung findet der Urlauber Strände von 40 Kilometer Länge vor. Am westlichsten Punkt ist der 39 Meter hohe Leuchtturm (Blåvandshuk Fyr) nicht zu übersehen. Er wurde im Jahre 1900 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Sein neunmaliges Blinken pro Minute soll selbst in einer Entfernung von 23 Seemeilen noch zu sehen sein. Oben wird man mit einem wunderbaren Blick auf die Dünen, die Küste, die Heidelandschaft und Sandbänke belohnt. Naturschutzgebiete, die von Zugvögeln als Rastplätze aufgesucht werden, umgeben das Dorf, aber auch gut erhaltene Bunker des Atlantikwalls aus dem Zweiten Weltkrieg, teils werden sie als Museum genutzt.
Pünktlich um 8.00 Uhr werde ich morgens von den Mädchen geweckt. Anschließend fahren wir zum Bäcker und versorgen uns mit Brötchen oder anderen Backwaren. Zurück geht es, und sei es noch so frisch, mit offenem Verdeck. Nach einem gemütlichen Frühstück, spielen oder lesen wir, toben draußen auf dem ruhigen Hof herum und begeben uns dann zum Strand, der sich dann gegen Mittag füllt. Es ist sonnig und relativ warm, trotzdem gehe ich lieber nur mit den Füßen ins Wasser, Maya und Mira sind in diesem Punkt wesentlich mutiger und stürzen sich in die kühlen Fluten. Das leicht windige Wetter eignet sich perfekt zum Drachen steigen lassen. Brigitte und Daniel erweisen sich als wahre Meister dieses Sports. Aber natürlich ist es auch fantastisch, einfach nur am Meer entlang zu gehen und seinen Gedanken freien Raum zu lassen. Die bereits genannten Bunker am Strand sind mit Pferdeköpfen verziert. Natürlich steigen wir an einem der Tage auch auf den Leuchtturm und genießen die weite Aussicht auf die Umgebung.
Abends wird abwechselnd gekocht. Anschließend setzen wir uns mit einem Glas Wein vor den Fernseher, schauen uns DVDs an, unterhalten uns oder setzen uns mit einem Buch in die Ecke. Einige meiner Begleiter besuchen an einem Tag das Wikingerdorf Bork Havn, es ist nicht weit von unserer Unterkunft entfernt und bietet sich für einen Ausflug an. Man hätte auch ins bekannte Legoland fahren können, aber das heben wir uns für das nächste Mal auf. Ich freue mich schon darauf.