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An- und Abreise

An- und Abreise

feiner Empfang

feiner Empfang

Schloss Christiansborg

Schloss Christiansborg

Bischof Absalon

Bischof Absalon

Börse

Börse

Segelschulschiff Kopenhagen

Segelschulschiff Kopenhagen

Kleine Meerjungfrau

Kleine Meerjungfrau

Gefionbrunnen

Gefionbrunnen

Schloss Amalienborg

Schloss Amalienborg

Nyhavn

Nyhavn

ohne Worte

ohne Worte

Schloss Christiansborg

Schloss Christiansborg

Erlöserkirche

Erlöserkirche

in Christiania

in Christiania

Kopenhagen von oben

Kopenhagen von oben

neue Oper

neue Oper

Meerjungfrau von hinten

Meerjungfrau von hinten

Blick auf die Marmorkirche

Blick auf die Marmorkirche

neues Schauspielhaus

neues Schauspielhaus

schwarzer Diamant

schwarzer Diamant

endlich Pause

endlich Pause

am Nyhavn

am Nyhavn

im Tivoli

im Tivoli

Palast im Tivoli

Palast im Tivoli

nur nicht schwindelig werden

nur nicht schwindelig werden

Königliches Theater

Königliches Theater

Schloss Rosenborg

Schloss Rosenborg

Rittersaal

Rittersaal

Deckenpracht

Deckenpracht

königl. Insignien

königl. Insignien

im Schlossgarten

im Schlossgarten

Runder Turm

Runder Turm

Abschiedsdrink in der Kayak Bar

Abschiedsdrink in der Kayak Bar

auf der Fähre nach Puttgarden

auf der Fähre nach Puttgarden

Kopenhagen

Erinnerung an ein interessantes Wochenende

Anreise

Pünktlich setzt sich der Metronom in Bremen in Bewegung, auch der IC ab Hamburg verlässt den Bahnhof zur Weiterfahrt nach Kopenhagen ohne Zeitverzögerung. Nördlich von Flensburg geht es über die Grenze und in Pattburg (dän.: Padborg) erfolgt die Personenkontrolle. Jetzt sind wir also auf Jütland (Jylland). Im Jahre 2005, bei meinem letzten Besuch, fuhren wir mit dem Zug über Fehmarn und Lolland zur dänischen Hauptstadt. Bettina hatte die Fahrkarten im Internet erworben, sie kennt Kopenhagen noch nicht und ich freue mich auf ein Wiedersehen nach fast 18 Jahren. In Odense auf der Insel Fünen (Fyn) haben wir schon ein paar Minuten Verspätung und zum Schluss, endlich am Ziel angekommen, sind es schon über 60 Minuten. Trotzdem denke ich gern an diese Fahrt zurück, gerade die prächtigen Brücken, die Jütland mit Fünen und Fünen mit Seeland verbinden, haben mich sehr beeindruckt.

Auch das „Motel one“ hatte Bettina online reserviert, es ist fußläufig gut erreichbar, aber wegen leichter Probleme bei der Anmeldung werden wir zunächst mit zwei Gläsern Wasser getröstet, später dürfen wir uns etwas „Stärkeres“ aussuchen, was uns wegen der dänischen Preise doch sehr entgegen kommt. Bettina bestellt einen Aperol Spritz, ich wähle einen Gin Tonic, somit haben wir rund 30 Euro gespart. Dann dürfen wir einchecken.


Kopenhagen

Dänemarks Hauptstadt liegt auf den Inseln Seeland und Amager. Gut 640.000 Einwohner leben hier, im gesamten Ballungsgebiet über 1,6 Millionen. Sehenswürdigkeiten, Schlösser und Kirchen und natürlich auch die Kleine Meerjungfrau sind fußläufig gut zu erreichen. Beschwingt machen wir uns auf den Weg, die Sonne scheint vom Himmel, ab und zu weht uns der Wind ins Gesicht. Nach kurzer Zeit erreichen wir bereits den Højbro Plads zwischen der Fußgängerzone Strøget und dem Kanal. Hier erhebt sich ein mächtiges Reiterstandbild von Bischof Absalon, einem der Gründer Kopenhagens.

Schloss Christiansborg ist unser nächstes Ziel. Ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut, wurde es 1794 und 1884 jeweils durch Feuer zerstört. Beim dritten Aufbau im 20. Jahrhundert wurden Ruinen der um 1167 unter Bischof Absalon entstandenen ältesten Burg Kopenhagens freigelegt. Das Schloss selbst ist heute Sitz des Parlaments, des Folketing, außerdem wird es von der Königin für Repräsentationszwecke genutzt. Der 90 Meter hohe Turm gilt als eines der Wahrzeichen von Kopenhagen. Vor dem Schloss kann ein Reiterstandbild von Frederik VII. bewundert werden. Beim Weitergehen kommen wir an der Börse mit dem eindrucksvollen Drachenturm vorbei. Bis 1974 wurden hier Kurse notiert, heute hat die Handelskammer in diesem schönen Renaissancebau ihren Sitz. Leider verhindert momentan ein Gerüst den Blick auf das Gebäude. In der Ferne erkennen wir schon den Turm der Vor Frelser Kirke.

Nun bin ich doch einigermaßen überrascht: Auf einem Platz erklingt Salsa-Musik und ein paar Tänzer bewegen sich anmutig nach diesen südamerikanischen Klängen im Takt. Ein paar 100 Meter weiter dümpelt das Segelschulschiff „Kopenhagen“ im Wasser. Ein paar Männer sind hochgeklettert und arbeiten an der Takelage. Dann ist sie endlich im Blick: die Kleine Meerjungfrau, den Lille Havfrue. Diese weltbekannte Statue, auf einem Findling sitzend, wurde der Stadt Kopenhagen 1913 vom Brauer Carl Jacobsen, einem der Gründer der Carlsberg Brauereien, geschenkt und als kleine Reminiszenz habe ich bei einem der früheren Besuche an einer Brauereibesichtigung mit anschließender Degustation teilgenommen. Was ist hier bloß los! Nur mit Mühe gelingt uns ein Foto ohne davor posierende Besucher. Aber es handelt sich ja auch schlechthin um die Sehenswürdigkeit der Stadt, wenn nicht auch des Landes. Zur Belohnung gönnen wir uns einen Hot Dog.

Auch der Gefionbrunnen muss heute wieder besichtigt werden. Es ist ein tolles Schauspiel, wie die Ochsen den Wagen ziehen und wie das zischende Wasser die Fahrtgeschwindigkeit assoziiert. Beim Weitergehen kommen wir an der St. Albans-Kirche vorbei. Längere Zeit bleiben wir am Schloss Amalienborg. Vier Palais wurden um einen achteckigen Platz gebaut, in einem wohnt die Königin. Ist sie anwesend, findet täglich um 12:00 Uhr eine Wachablösung statt und natürlich wird dann auch die dänische Flagge gehisst. Heute scheint sie sich auswärts aufzuhalten. Trotz der warmen Temperaturen dürfen die Wachsoldaten ihre Bärenfellmütze nicht absetzen. Etwas im Hintergrund zwischen zwei Palästen ist die Marmorkirche zu erkennen, in der Mitte des Platzes eine Reiterstatue von Friedrich V.

Nun wird es aber auch mal Zeit für eine kleine Ruhe- und Erholungspause. Was bietet sich da besser an, als ein Lokal am Nyhavn. Früher sündige Meile, hat sich die Straße am Stichkanal zum gastronomischen Zentrum entwickelt. Es ist einfach herrlich, draußen bei einem Glas Aperol, Tuborg oder Carlsberg zu sitzen und auf die malerische Kulisse der Häuser und Holzboote zu schauen.

Auf dem Weg zurück zum Hotel kommen wir am Königlichen Theater vorbei, gelegen am Kongens Nytorf, dem neuen Markt, und gehen dann ein Stück den Strøget (Strich) entlang, der ersten und längsten Fußgängerzone Europas. Rund zwei Kilometer lang schlängelt sie sich vom Rathausplatz zum Kongens Nytorf. Das Shop- und Warenangebot ist riesig und jeder Kunde wird bestimmt fündig. Im „Bronx“ essen wir zu Abend, hier wird die Bestellung online mittels QR-Code aufgegeben, aber auch die konventionelle Methode wird noch akzeptiert. Natürlich möchten wir uns auch das CL-Endspiel anschauen und gehen deshalb ins nahe gelegene „Capa“. Auf dem Heimweg freuen wir uns über die Leuchtreklame des „Tivoli“, Bettina lässt sich noch zusammen mit Hans-Christian Andersen ablichten.

In der Ferne gesehen hatten wir sie gestern schon häufig, jetzt nehmen wir sie in Angriff, nämlich die Erlöser- oder Vor Frelsers Kirche in Christianshavn. Hier gilt es nun, den 90 Meter hohen Turm zu erklimmen, ich schaffe es nur bis zur Aussichtsplattform, Bettina nimmt auch die restlichen 150 Stufen in Kauf und steigt auf der spiralförmigen Treppe bis ganz oben, 400 Stufen sind geschafft. Angeblich, so lese ich in einem alten Reisebericht, habe ich diese sportliche Herausforderung im Jahr 2005 ebenfalls geschafft, aber zu dem Zeitpunkt war ich auch noch schlanker. Da gerade ein Gottesdienst stattfindet, ist eine Innenbesichtigung momentan nicht möglich, schade, denn der Innenraum, speziell der Altar mit den Marmorsäulen und die von zwei Elefanten gestützte Orgel, haben mir damals sehr gefallen.

So schlendern wir gemütlich durch Christianshavn, gehen geraume Zeit am Wasser entlang und natürlich darf ein Besuch des Freistaates Christiania nicht fehlen. Die alternative Wohnsiedlung und staatlich geduldete autonome Gemeinde besteht seit 1972. Unser Weg führt dann am Kanal vorbei, wo wir eine kleine Pause einlegen. Sonnenschein, in der Hand einen Aperol oder ein Glas Carlsberg, der Blick aufs Wasser und auf die Stadt – Herz, was willst du mehr!

Am Nyhavn besteigen wir anschließend ein Boot und unternehmen eine 60-minütige maritime Stadtrundfahrt. Den meisten Objekten, Bauten oder Sehenswürdigkeiten waren wir gestern schon begegnet. Dreisprachig erhalten wir Informationen über das Gesehene und erfahren u. a., man mag es nicht glauben, dass eine Wohnung auf der Papierinsel sieben Millionen Euro kosten soll. Elegant spiegelt sich die Neue Oper im Wasser, ein paar Kriegsschiffe gehören zum Militärmuseum, ein alter Kran zeugt aus vergangener Zeit. Bei der Kleinen Meerjungfrau halten wir sogar an, aber der Anblick von hinten hat mich nicht sonderlich begeistert, auch Schloss Amalienborg oder die Marmorkirche, die bekanntermaßen wegen fehlendem Geld nicht aus Marmor, sondern aus Sandstein hergestellt wurde, waren gestern von der Landseite eindrucksvoll zu erkennen. Besser gefallen haben mir jedoch der Schwarze Diamant, Teil der Königlichen Bibliothek, und das 2008 eröffnete Schauspielhaus, bisher kannte ich es nicht. Zahlreiche Sonnenanbeter genießen das Wetter und relaxen am Ufer, einige wagen den Sprung ins Wasser.

Beeindruckt verlassen wir das Boot und gönnen uns am Nyhavn eine Kleinigkeit. Bettina bestellt Schollenfilet, ich genieße Hering in drei verschiedenen Variationen – und bin begeistert. Gegen Abend betreten wir gegen eine entsprechende Gebühr den Tivoli, den angeblich meistbesuchten Vergnügungspark der Welt, eröffnet im Jahr 1843. Er liegt quasi, zwischen Rathausplatz und Hauptbahnhof, vor unserer Haustür. Was ist hier nur los …
Zig Fahrgeschäfte, darunter eine alte Achterbahn, über 30 Restaurants, eine chinesische Pagode, schade nur, dass jedes einzelne Geschäft trotz Eintrittsgeld zusätzlich bezahlt werden muss. Ob sich das alle Eltern erlauben können? Wir ordern trotzdem ein Getränk in einem der Lokale. Das Abendessen nehmen wir draußen beim „Karla“ ein, auch hier schmeckt es prima, ich hatte Fischfrikadelle, Bettina Schweinebraten mit Rotkohl und Kartoffelbrei. Bezahlt wird nur mit Kreditkarte.

Nun ist der letzte Tag angebrochen und das Wetter ist immer noch herrlich. Unser Zug fährt gegen 15:00 Uhr, also bleibt uns noch genügend Zeit, Schloss Rosenborg zu besuchen.
Das auch „Lusthaus im Lustgarten“ genannte Bauwerk wurde im Jahre 1607 von einem niederländisch-flämischen Architekten errichtet und begeistert durch seinen roten Farbton und die verspielten Türme. An diesem Wochenende hatten wir, aufgrund der Baustile und der Farbgebung, häufiger den Eindruck, so auch am Nyhavn, eine bestimmte Ähnlichkeit zu niederländischen Bauwerken zu erkennen. Bis 1710 als königliche Residenz genutzt, dient das Schloss heute als Museum. In den ehemaligen adligen Gemächern werden die Kostbarkeiten aufbewahrt und können besichtigt werden: der Rittersaal mit dem Krönungsthron und den einmaligen Wandteppichen, Bilder und Portraits, verschiedene Kabinette, Zimmer der Monarchen, kostbares Mobiliar und im Kellergeschoss die königlichen Insignien und die Kronjuwelen.

Aber auch die Gartenanlage, durch die wir „lustwandeln“ ist einen Besuch wert. Hierher kommen auch die Kopenhagener gerne, um einen schönen Nachmittag in diesem herrlichen Ambiente zu genießen.

Nun geht es zur letzten Station dieser Reise, nämlich zum Runden Turm der Trinitatisgemeinde. Der 36 Meter hohe „Rundetårn“ ist so angelegt, dass man selbst mit einem Pferdefuhrwerk hinauffahren kann. Jetzt noch ein kurzer Blick in die evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche – und dann haben wir frei. Diese Freizeit nutzen wir, wie auch gestern, für einen Abschiedsdrink in der Kayak Bar mit wunderbarem Blick aufs Wasser und auf die zahlreichen Türme der Stadt, dann nehmen wir unser Gepäck auf und gehen zum Bahnhof. Farvel Kopenhagen!

Heimreise

10 Minuten vor der Abfahrt erfahren wir, dass der IC nach Hamburg wegen Streiks des Reinigungspersonals ausfällt, aber es gäbe da eine Alternative. Aber sie ist für uns nicht akzeptabel, nicht nur, dass wir fünfmal umsteigen müssen, nein, wir erreichen den Bahnhof Altona zu einem Zeitpunkt, wo es keinen Anschluss mehr nach Bremen gibt und wo wir auf ein Hotel angewiesen wären. Bettina hat den genialen Einfall und prüft eine Möglichkeit bei FlixBus – und mit Erfolg. Scheinbar haben andere Reisende nach Deutschland die gleiche Idee, aber die Busgesellschaft reagiert sehr professionell und setzt kurz entschlossen einen größeren Doppeldeckerbus ein. Aber schon innerhalb Kopenhagens notieren wir 60 Minuten Verspätung.

In Rødby fahren wir auf die Fähre und nach 45 Minuten ist Puttgarden erreicht, Deutschland hat uns wieder. Hamburg erreichen wir gegen 23:00 Uhr und der letzte Zug nach Bremen ist noch nicht abgefahren. Mal sehen, wann die Deutsche Bahn unsere Forderungen überweist …

Ein Video über diese interessante Reise kann bei YouTube unter

https://youtu.be/Be5bKz1Wd-c


angesehen werden, viel Vergnügen dabei!

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