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Masuren
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Marktplatz in Thorn

Marktplatz in Thorn

Teil des Thorner Rathauses

Teil des Thorner Rathauses

Teil des Thorner Rathauses

Teil des Thorner Rathauses

Kopernikusdenkmal

Kopernikusdenkmal

Flößerbrunnen

Flößerbrunnen

Blick auf den Artushof

Blick auf den Artushof

Kopernikushaus

Kopernikushaus

Brückentor mit Stadtmauer

Brückentor mit Stadtmauer

Sonnenuntergang über der Weichsel

Sonnenuntergang über der Weichsel

Marktplatz am Abend

Marktplatz am Abend

Ein Streifzug durch die Masuren

Thorn ( Toruń )

Etwas müde steige ich am 09. Oktober 2011 in mein Auto. Das Treffen mit den ehemaligen Kommilitonen tags zuvor hier in Berlin hat doch Kraft gekostet. Dafür ist es nicht mehr so weit bis Polen und schon nach etwa einer Stunde überquere ich in Frankfurt/Oder den genannten Fluss und verlasse Deutschland.

Es ist Sonntag und die Herbstsonne gibt ihr bestes. Zunächst orientiere ich mich in Richtung Posen (Poznań), Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft, wie die Verwaltungsbezirke genannt werden. Kurzzeitig werde ich auf eine mautpflichtige Autobahn gelenkt. Mit greller Blinkwerbung machen viele Wechselstuben „Kantor“ auf sich aufmerksam. Einmal komme ich an einem Dorf namens Komorowo vorbei, ob hier wohl die „Heiden von Kummerow“ ihren Spaß mit dem Pastor und ihre Auseinandersetzung mit dem Müller hatten? Tankstellen bieten auf großen Tafeln den 95-Oktan-Sprit für 5,29 Zloty ( PLN ) pro Liter an, er ist somit um einiges preiswerter als in Deutschland. Für einen Euro erhalte ich derzeit rd. 4,36 PLN. Die Fahrt gestaltet sich etwas umständlich, denn das ganze Land scheint von Straßenbauarbeiten überzogen zu sein. Im Jahre 2012 findet bekanntlich die nächste Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine statt und die Vorbereitungen sind unübersehbar. Gegen Abend erreiche ich das erste Ziel.

Die 800 Jahre alte Hansestadt ist relativ gut erhalten, wurde im 2. Weltkrieg nicht sonderlich zerstört und gehört seit 1997 zum UNESCO – Welterbe. Thorn zählt gut 200.000 Einwohner. Glücklicherweise ist das „B & B Hotel“ gut ausgeschildert und ich habe keine Probleme, meine nächste Bleibe zu finden. Mit Freude stelle ich fest, dass auch ein umzäunter Parkplatz vorhanden ist.

Beim Busbahnhof in Sichtweite befindet sich ein Geldautomat, den ich als nächstes aufsuche. Bis zur Altstadt ist es auch nicht weit und nach einem kurzen Spaziergang stehe ich inmitten der wunderschönen alten Häuser. Thorn soll, so lese ich im Reiseführer, mit rd. 350 Gebäuden das landesweit am besten erhaltene mittelalterliche Stadtensemble des Landes haben.

Vorbei am Theater spaziere ich zum Altstädtischen Markt mit dem eindrucksvollen Rathaus, das als eines der schönsten polnischen Bauwerke aus der Zeit der Gotik bezeichnet wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen das Haus am Stern mit der interessanten Frontfassade, die barocke Heiliggeistkirche, der Flößerbrunnen, der Artushof und, natürlich, das Kopernikus-Denkmal. Diese Statue wurde Thorns berühmtesten Sohn gewidmet, der weltberühmte Astronom wurde hier im Jahre 1473 geboren. Ganz in der Nähe kann auch das Kopernikushaus besichtigt werden.

Jetzt noch ein paar Schritte an den schönen Backsteinbauten vorbei, durch das Seeufertor hindurch, und schon stehe ich an der Weichsel. Einige Restaurantschiffe warten auf Gäste. Vom Ufer hat man einen hervorragenden Blick auf die alte, noch gut erhaltene, Stadtmauer, auf das mit Zinnen verzierte Brückentor und auf die knapp 800 Jahre alte Ordensburg bzw. auf die Ruine. Noch schöner ist es allerdings, die riesige Eisenbrücke über dem Fluss im Licht der untergehenden Sonne anzuschauen.Die Abendstunden verbringe ich im Zentrum. Genügend freie Plätze sind vorhanden. Am Altstädtischen Markt haben viele Lokale Stühle und Tische nach draußen gestellt, auch findet man hier ausreichend Sitzgelegenheit in kleinen Zelten, Heizpilze sorgen für die richtige Temperatur. Ein guter Gitarrist unterhält uns mit eingängigen Oldies. In der letzten Bar, die ich noch besuche, herrscht ausgelassene Stimmung. Heute war Wahl, die Menschen stehen vor den Bildschirmen und applaudieren, anscheinend hat die richtige Partei gewonnen. Ein Rundfunkteam versucht, die Atmosphäre mit Interviews einzufangen. Später erfahre ich an der Theke, dass Regierungschef Donald Tusk bzw. seine liberaldemokratische Bürgerplattform (PO) mit 39 Prozent als Sieger aus der Abstimmung hervorgegangen sind. Zur Feier des Tages gönne ich mir ein Glas Wodka.

Am nächsten Morgen hat das Wetter leider umgeschlagen, es ist regnerisch und windig. Nach dem Frühstück fahre ich nördlich in Richtung Danzig, denn Marienburg (Malbork) heißt mein nächstes Ziel. Auch hier kann ich ein paar Kilometer auf einer wunderbaren neuen und fast leeren Autobahn zurücklegen, die 12 PLN Mautgebühr sind gut angelegt.

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