Skandinavische Metropolen
Helsinki
Die finnische Hauptstadt besuche ich am Ende eines Urlaubs im Baltikum. Mit dem Bus fahre ich von St. Petersburg nach Helsinki und belege ein Zimmer im Appartementhaus „Fenna“.
Jetzt, am Samstagabend, ist was los in der Stadt. Die Restaurants und Gaststätten sind bis auf den letzten Platz besetzt, viele Menschen bevölkern die Straßen der Innenstadt und es herrscht eine ausgelassene Atmosphäre.
Eigentlich hatte ich bisher wenig über Helsinki gehört oder gelesen, aber ein Besuch der "Tochter der Ostsee", wie die Finnen ihre Hauptstadt nennen, lohnt sich unbedingt. Hier, im wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes, leben etwa eine halbe Million Menschen.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen zentral und man kann alles zu Fuß erreichen und ist auf den öffentlichen Nahverkehr nicht angewiesen. Falls man dennoch gehmüde geworden ist, empfiehlt sich eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 3 T, denn sie fährt an fast allen sehenswerten Plätzen und Gebäuden vorbei und informiert teilweise in vier Sprachen.
Auf dem Marktplatz bleibe ich geraume Zeit, sehe mir die Auslagen und Waren an, beobachte die Fischer, die ihren Fang direkt vom Boot verkaufen und fotografiere den Havis-Amanda-Brunnen. Gegenüber befindet sich die Markthalle und ein paar Schritte weiter das schöne klassizistische Rathaus, ursprünglich als Hotel entworfen. Vor meinem nächsten Ziel, dem Präsidentenpalast, der aber nur noch zu Repräsentationszwecken genutzt wird, steht ein Wachposten.
Beeindruckt bin ich von der Uspenski-Kathedrale aus rotem Backstein. Während meines Besuchs findet ein Gottesdienst statt und ein Chor untermalt die Andacht mit wunderschönem Gesang. Das Gotteshaus wurde für russisch-orthodoxe Gläubige gebaut und dient heute der finnischen orthodoxen Kirche.
Der Senatsplatz gilt wegen der Harmonie der Proportionen als einer der schönsten Plätze in Europa und der Dom mit seinen Kuppeln und Säulen ist sein Schmuckstück. Aber auch das Regierungspalais, die Universität und die Universitätsbibliothek tragen zum überaus positiven Gesamteindruck bei.
Nach einem Spaziergang auf der Esplanade, einem eleganten Boulevard, der durch einen Park mit Bäumen in zwei Parallelstraßen geteilt wird, lasse ich mir im Café Kappeli den Kaffee und ein Stück Kuchen schmecken. Das Lokal ist sehr gut besucht und ein frei werdender Platz wird sofort wieder besetzt.
Im Geschäftszentrum steht das Denkmal "Die Drei Schmiede". Die Warenhäuser sind prall gefüllt und zahlungswillige Kunden kommen voll auf ihre Kosten. Es fällt mir auf, dass die Finnen häufig, auch bei relativ kleinen Beträgen, mit ihrer Kreditkarte bezahlen.
Am letzten Tag gehe ich am Parlamentsgebäude vorbei und besuche dann die Felsenkirche. Ihre Innenwände wurden aus einem aufragenden Fels herausgesprengt und mit einer Kuppel überdacht. Abends lausche ich im Jazzclub Storyville dem Black Riders Trio.
Am nächsten Spätnachmittag besteige ich die Fähre nach Stockholm und verbringe eine unvergessliche Nacht auf dem Schiff. Auf über 10 Etagen stehen den Gästen Bars, Restaurants, eine Diskothek und andere Einrichtungen zur Verfügung.
Gegen Morgen erreichen wir die schwedische Hauptstadt.