Centro América
Copán
Aber ich hätte sie gar nicht nötig gehabt, denn direkt am Parkplatz erklärt mir ein geschäftstüchtiger Mann mit einem Pick Up, dass das von mir avisierte Hotel "Café Via Via" ausgebucht und er Inhaber einer preiswerten Hospedaje ist. Ich habe nichts dagegen und so fahren wir gemeinsam zum "Hotel Rosalila".
Eigentlich bin ich ganz froh, dass es sich so ergeben hat, der Ort ist sehr hügelig und ich hätte mein Gepäck ganz schön hochschleppen müssen.
Heute scheint ein religiöser Feiertag zu sein, in Guatemala-City drängten sich die Menschen frühmorgens in die Kirche, hier, auf dem zentralen Platz, findet abens ein Open-Air-Gottesdienst statt.
Im Restaurant "Llama de Bosque" esse ich ein leckeres Steak, die restlichen Stunden verbringe ich in einer Gartenbar. Das Auf- und Abgehen auf dem Kopfsteinpflaster ist ziemlich anstrengend.
Kurz vor 8.oo Uhr marschiere ich am nächsten Morgen los zu den Ruinen, es ist überhaupt kein Problem, die Anlage liegt direkt am Stadtrand. An der Eingangskasse ist noch kein Betrieb und so zahle ich 10 $ Eintritt und betrete den Park. Ein paar bunte Papageien suchen nach Futter.
Die Ruinen gehören zu den besterforschten Maya-Stätten Mesoamerikas und sind auch Weltkulturerbe der Menschheit. Relativ gut erhaltene Stelen und Altare zeugen von einer einzigartigen Baukunst. Insgesamt ist die Anlage recht übersichtlich und von der Größe mit Chichén Itzá oder Tikal nicht zu vergleichen, die Ausgrabungen jedoch sind archäologisch immens wertvoll.
Beeindruckt haben mich die Stelen auf der Gran Plaza, der Ballspielplatz und die 21 m hohe Hieroglyphentreppe. Der Text auf den einzelnen Stufen konnte teilweise entschlüsselt werden.
Auf dem Heimweg kaufe ich eine Tüte Ananas und frühstücke anschließend im Café Via Via, natürlich hätte ich hier noch ein Zimmer gekriegt.
Mit einem Minibus geht es zurück nach Guatemala. Wir nehmen einen anderen Weg und schon nach 15 Minuten sind wir in El Florido an der Grenze. Zu meinen Begleitern gehören drei Amerikaner, die in Honduras an einem Friedensprojekt arbeiten, zwei Madrilenen und ein Baske.
Auch diese Fahrt genieße ich sehr, große Gebirgszüge sind zu erkennen, viele Einheimische halten vor ihrem Haus Siesta in einer Hängematte, anfangs regnet es etwas.
Im Radio wird meist Merenguemusik gespielt. Um 18.3o Uhr kommen wir in Guatemala-City an und setzen den Basken am Bahnhof del Norte ab, er will weiter nach Flores. Die Madrilenen bringen wir zum Flughafen. Es ist Rush Hour und wir kommen nur zögerlich voran. Ein guatemaltekischer Beifahrer erklärt uns die Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbeifahren. Blitze zucken vom Himmel, aber ein Donnerschlag ist nicht zu hören.
Um 2o.3o Uhr bin ich am Ziel, der Bus hält genau vor dem von mir ausgesuchten Hotel.